Literatur

Das Paradies meines Nachbarn (Nava Ebrahimi)

Der Industriedesigner Sina Koshbin ist erstaunt, als Ali Najjar, der gefeierte Designer zum neuen Chef seines Unternehmens ernannt wird. Berühmt ist dieser auch für seinen Werdegang: aus dem Iran stammend und als Kindersoldat im Golfkrieg eingesetzt, kam er nach Deutschland und avancierte zum Stardesigner. Doch dann bekommt Ali Najjar eine Nachricht, ein Freund seiner kürzlich verstorbenen Mutter möchte ihn treffen, um ihm etwas Wichtiges mitzuteilen. Ali Najjar, der die Begegnung scheut, wendet sich kurzerhand an Sina, der ebenfalls aus dem Iran stammt. Gemeinsam reisen die Kollegen an den persischen Golf, um dort Ali-Reza zu treffen, der ein Geheimnis hütet, das Ali Najjars Leben für immer verändern wird.
Ich musste mich zugegeben erst einmal auf diesen Roman einlassen, die ersten Seiten waren nicht so leicht zugänglich und durch die ähnlichen Namen Ali Najjar und Ali-Reza war ich anfangs ein wenig verwirrt, bevor ich den Durchblick bekam. Nach dieser Einfindungsphase jedoch überzeugte mich Das Paradies meines Nachbarn immer mehr. Obwohl das Buch relativ kurz ist (220 Seiten), fühlte ich mich den Figuren nach einer Weile doch recht nah. Über den Iran wusste ich vorher sehr wenig und fand es interessant etwas mehr über das Land und den damaligen Golfkrieg zwischen Iran und Irak zu erfahren. Und letztendlich konnte mich das Buch dann doch noch in seinen Bann ziehen, ich war gerührt, betroffen, nachdenklich und auch ein wenig wütend über die tragische Geschichte, die sich um Ali-Reza und Ali Najjar webt und Stück für Stück offenbart wird. Ein Buch, dass ich jedem empfehlen möchte, der sich auf eine etwas andere Geschichte einlassen kann. Vielen Dank an das @bloggerportal und den @btb_verlag dass ich Das Paradies meines Nachbarn lesen und rezensieren durfte!