Literatur

Im letzten Licht des Tages (Mary Lawson)

Der Herbst ist gerade in der Kleinstadt Solace angebrochen, als sich das Leben der siebenjährigen Clara völlig auf den Kopf stellt. Ihre große Schwester Rose ist verschwunden und auch nach Tagen der Suche fehlt von der Teenagerin jede Spur. Während die Lage in Claras Zuhause immer angespannter wird, muss auch noch die warmherzige Nachbarin Mrs Orchard ins Krankenhaus und Clara bekommt die Aufgabe sich in der Zeit ihres Aufenthaltes um deren Kater Moses zu kümmern. Dann aber muss das Mädchen, das seine Tage in der Hoffnung auf Roses Rückkehr nur noch am Fenster verbringt, mit ansehen, wie ein fremder Mann vor Mrs Orchards Haus vorfährt und beginnt Kartons ins Innere zu tragen. Was hat der Mann bloß hier zu suchen und wie soll Clara Moses ungesehen weiter versorgen? Liam Kane hat sein Leben in der Stadt aufgegeben um in Solace einen Neuanfang zu wagen. Doch hier, in Mrs Orchards Haus, rufen ihn die Geister seiner Vergangenheit.

Ich habe Im letzten Licht des Herbstes innerhalb eines Tages ausgelesen. Die 330 Seiten lesen sich flüssig und leicht, abwechselnd wird aus der Perspektive von Clara, Liam und Mrs Orchard erzählt, wobei die Abschnitte zeitlich jeweils leicht versetzt sind. Mary Lawsons Schreibstil habe ich als unaufgeregt und recht einfach empfunden, ähnliches könnte man über die Geschichte berichten, was letzten Endes der Grund dafür ist, dass mich Im letzten Licht des Herbstes nicht so ganz abholen konnte. Ja, es ist ganz nett, zu verfolgen, wie sich die Leben der drei Figuren miteinander verbinden bzw. verbanden, aber manches wirkte doch etwas trivial und insgesamt fehlte es mir hier an Spannung. Ich hatte mir erhofft mehr über Rose und die Suche nach ihr zu lesen, dieser Teil der Geschichte kam in meinen Augen aber recht kurz. Am Ende wurde dann einiges angeschnitten, aber nicht mehr richtig vertieft, was ich schade und irgendwie auch etwas unsensibel fand. Insgesamt habe ich den Roman also ganz gerne gelesen, hatte mir aber vor allem inhaltlich etwas mehr erhofft.