Lieblingsbuch Sachbuch

One, Two, Three, Four (Craig Brown)

1957 begegneten sich Paul McCartney und John Lennon das erste Mal auf einem Pfarrfest, bei dem John mit seiner Band, den Quarrymen, auftrat. Die Geburtsstunde des erfolgreichsten Komponistenduos aller Zeiten. Wenig später stieß George Harrison dazu. Unter dem Management von Brian Epstein bekamen die Beatles die Möglichkeit auf einen Vertrag bei Parlophone und tauschten 1962 ihren Drummer Pete Best kurzerhand gegen Ringo Starr aus. Der Rest ist Geschichte… Doch was wurde eigentlich aus Best? Oder aus Jimmie Nicol, der 1964 9 Konzerte für den kranken Ringo spielte? Was hielten die Gäste der Ed Sullivan Show von der Tatsache, dass die Beatles ihnen gnadenlos die Show stahlen? Und was hat ein Zahnarzt mit dem 19.000£ Zahn von John Lennon vor? Wie sahen die Fanbriefe an die Fab Four aus und wie entstand das Musikvideo zu Hey Jude? War wirklich jedes Zimmer in Ringos Villa mit zwei Fernsehern bestückt?

Ich habe diesen 670 Seiten Beatles Klopper mit absoluter Begeisterung gelesen und das Buch sehr ins Herz geschlossen. Klar, als Beatles Fan bin ich da vielleicht voreingenommen, aber was ich an diesem Buch so großartig fand, ist, dass selbst ich, als Fan, hier noch so, so viel mitnehmen konnte. Craig Brown hat eine wunderbare, bunte Mischung aus Anekdoten, Erfahrungsberichten, Originaldokumenten und Reflexionen geschaffen, die humorvoll, originell und wahnsinnig ehrlich geschrieben ist. Ich war von vielen Berichten wirklich erstaunt und fand es superspannend in die Hintergründe, Details und den kulturhistorischen Kontext dieser gut 10 Jahre einzutauchen. Dabei kommen die Hauptakteure nicht mal immer gut weg, sondern werden durchaus schonungslos dargestellt. Gepaart mit den Fotos wurde One, Two, Three, Four für mich zu einem richtigen Lieblingsstück, das mich mit seiner Bandbreite, dem feinen Humor, der ausgezeichneten Recherchearbeit und der Detailverliebtheit rundum überzeugen konnte. Leute, wenn ihr Beatles Fans kennt, dann merkt euch das Mal als Geschenk oder taucht selbst in dieses etwas andere Buch ein.