Liebesroman

Nebelschimmer (Anya Omah)

Als Calla mit siebzehn an ihrer neuen Schule das erste Mal auf Jasper traf, entwickelte sich zwischen den beiden Jugendlichen schnell eine tiefe Verbindung. Vier Jahre lang waren sie im Freundkreis als das Traumpaar bekannt, Calla und Jasper, Jasper und Calla. Doch mit 21 entscheidet sich Calla dazu, allein in die USA zu gehen, um dort nach ihrer leiblichen Mutter zu suchen, eine Reise, die nicht nur Callas Leben für immer verändert, sondern auch ihre Beziehung zu Jasper zerbrechen lässt. Nach über einem Jahr kehrt sie schließlich nach Lübeck zurück, bezieht ihre erste eigene Wohnung und nimmt einen Nebenjob im Trave Mundet an, um ihr Studium zu finanzieren. Doch an ihrem ersten Tag muss sie feststellen, dass ausgerechnet Jasper im selben Lokal jobbt, eine Erkenntnis, die den Schmerz der Trennung aufs Neue an die Oberfläche schwemmt und Calla vor die Frage stellt, ob ein Weg zurück nach all der Zeit vielleicht noch möglich ist…

Nebelschimmer ist der zweite Teil einer Trilogie, in denen das Freundinnentrio Calla, Alissa und Leo im Mittelpunkt steht. Callas und Jaspers Geschichte hat mir insgesamt wieder ganz gut gefallen, die Idee hier mit einem Pärchen zu arbeiten, das sich nicht erst neu kennenlernt, sondern schonmal zusammen war, fand ich erfrischend und durch die Rückblicke in die Vergangenheit bekam man auch schnell ein gutes Gefühl für die Geschichte und Dynamik der beiden. Jasper und Calla schildern die Geschehnisse abwechselnd aus ihrer jeweiligen Perspektive. Beide waren mir sympathisch und besitzen verhältnismäßig viel Tiefe und Entwicklungspotential. Spannend und wichtig fand ich auch, dass Omah hier das Thema Alltagsrassismus miteinflicht, denn Calla ist, wie Anya Omah selbst, eine Person of Color und erlebt in verschiedenen Nebenhandlungsstrengen immer wieder Rassismus und konfrontiert ihre Mitmenschen mit ihren Erfahrungen. Stellenweise war’s mir dann doch wieder zu kitschig und die Dialoge wirkten auf mich nicht immer so natürlich. Für mich skeptische Romanceleserin war das Buch insgesamt aber unterhaltsam und durchaus lesenswert, in etwa so wie auch schon Teil 1.