Die Tribute von Panem X (Suzanne Collins)
Zehn Jahre nach der Zerschlagung der Rebellen befindet sich das Kapitol von Panem noch immer in der Nachkriegszeit. Coriolanus Snow, dessen Familie zwar Ansehen, doch lange nicht mehr den Reichtum vergangener Tage besitzt, ist Schüler der Abschlussklasse der Akademie und soll für die zehnten Hungerspiele als Mentor für eines der Tribute fungieren. Als ihm das Mädchen aus Distrikt 12, die schillernde Lucy Gray in ihrem Regenbogenkleid, zugelost wird, ist Coriolanus sofort fasziniert vom Charisma und der wundervollen Singstimme der jungen Frau. In Lucys Strahlkraft sieht er die Chance auf seinen Sieg und den damit verbundenen Gewinn: ein Stipendium für die Universität. Doch als er Lucy kennenlernt und tiefe Gefühle für sie entwickelt, beginnt er die Spiele mit anderen Augen zu betrachten und Lucy, nicht nur des Sieges wegen retten zu wollen.
Nachdem ich die Panem-Trilogie insgesamt sehr mochte, war ich wahrlich gespannt auf das Prequel der Serie. Das Lesen von Panem X hat mir Spaß gemacht und dank Collins mitreißendem Schreibstil und den feinen Cliffhangern am Ende jedes Kapitels war das Buch schnell durchgelesen. Dass wir Panem dieses Mal aus der Sicht eines Kapitol Bewohners, dazu keinem geringeren als dem späteren Präsident Snow, erleben hatte auf jeden Fall seinen Reiz. Auch, dass die Hungerspiele zu Zeiten der Handlung noch wesentlich weniger glamourös und medienwirksam gestaltet wurden, fand ich sehr interessant. In meinen Augen ließ die Spannung im letzten Drittel jedoch etwas nach und auch das Ende war etwas enttäuschend und für mich nicht ganz nachvollziehbar. Zum eher distanzierten Coriolanus fiel es mir schwer eine Verbindung aufzubauen, auf der anderen Seite fand ich diese Unnahbarkeit durchaus passend für seine Figur. Insgesamt war Panem X für mich zwar kein Lesehighlight, konnte mich aber gut unterhalten und meine Begeisterung für die Reihe aufs Neue entfachen.