Literatur

Die Schwestern vom See (Lilli Beck)

Iris‘ Familie besitzt das Hotel König und die dazu gehörige Konditorei mit Café schon seit der Eröffnung durch Opa Max. Hier, in Auerbach am Bodensee genießen die Reisenden gerne ihren Urlaub und ein gutes Stück Torte. Iris lebt mittlerweile mit ihrem Mann Christian in Köln, eine Beziehung, die sich nach drei Jahren Ehe als nicht ganz unproblematisch herausstellt und Iris zunehmend unglücklich machet. Als Max König mit 86 stirbt, kehrt Iris für eine Weile nach Auerbach zurück, wo sie endlich wieder mit ihren jüngeren Schwestern Rose und Viola vereint ist, die sich als Hotelchefin und Konditormeisterin im Betrieb eingebracht haben. Doch als der Nachlass des Großvaters gesichtet wird, fällt den Schwestern ein Brief in die Hand, der Max‘ Leben, insbesondere seine Lehrzeit in Wien, in neuem Licht erscheinen lässt und Fragen aufwirft. Doch nicht genug: Ein Unbekannter scheint anonym gegen die Pension zu hetzen und macht den Königs damit das Leben schwer…
Die Schwestern vom See ist ein sommerlicher, leicht zu lesender Schmöker, den ich mir gut als Reiselektüre vorstellen kann. Die Pension König in Auerbach und die Familie König schloss ich beim Lesen schnell ins Herz und empfand auch die verschiedenen Persönlichkeiten der Schwestern und die Dynamik in deren Beziehung interessant und spannend zu lesen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge bleibt die Handlung bis zuletzt unterhaltsam, auch, wenn die Geschichte an sich stellenweise doch ein bisschen klischeehaft und teils wenig überraschend daherkommt. In Rückblenden erfährt man Stück für Stück auch immer ein wenig mehr über das Leben von Max König und dessen großes Geheimnis. Diese Rückblenden hätte es für mich nicht unbedingt gebraucht, sie schaden dem Spannungsaufbau aber auch nicht. Insgesamt ein charmanter und flüssig geschriebener Familien- und Liebesroman, der durchaus Lust auf Teil 2 macht, für mich aber durch die weniger stark ausgeprägte Tiefe nicht ganz an Lilli Becks andere Romane herankommt.