Literatur

Der Tod und das dunkle Meer (Stuart Turton)

Es ist das Jahr 1634 und der Generalgouverneur Jan Haan kurz davor mitsamt seiner Schätze von der indonesischen Kolonie nach Amsterdam aufzubrechen. Die Fahrt mit der Saardam soll acht Monate dauern, begleitet wird Haan von seiner Frau Sara, der Tochter Lia, seiner Geliebten Creesjie und deren Söhnen, sowie von einer Horde Musketiere samt Hauptmann und einigen Schiffsoffizieren. Auch an Bord, allerdings als Gefangener befindet sich der Detektiv und Schwindler Samuel Pipps und dessen Assistent Arent. Noch bevor das Schiff ablegt, prophezeit ein Aussätziger der Besatzung ein nahendes Unheil. Kurz darauf erscheinen überall an Deck die Symbole eines alten Dämons, der bekannt dafür ist, den Menschen im Gegenzug grausamer Taten ihre sehnlichsten Wünsche zu erfüllen. Es dauert nicht lange, bis die ersten Passagiere verschwinden. Können Arent, Sara und die anderen Reisenden das Rätsel lösen und den Dämon besiegen?

Vielleicht hätte ich es bereits ahnen sollen, aber Der Tod und das dunkle Meer war leider nicht mein Buch. Ich kann gar nicht sagen, ob es am Genre lag, aber irgendwie wollte ich in die Geschichte nicht recht hineinfinden. Gefallen hat mir das unterhaltsame Ensemble und die Fülle an Figuren, über die man jedoch schnell einen guten Überblick bekommt. Auch schreibt Turton anschaulich und lässt die Szenerie, das Schiff und die Charaktere vor dem inneren Auge lebendig werden, unterhaltsam was das Lesen insofern schon. Insgesamt war mir die Handlung aber einfach zu durcheinander, die Ereignisse überstürzen sich ständig, zum Ende hin wird fröhlich durch die Gegend gemetzelt und die übernatürliche Komponente, die mit dem Dämon des Alten Tom hinzukommt, entsprach einfach nicht meinem Geschmack. Auch fand ich das Ende in manchen Punkten vorhersehbar, in anderen wiederum ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Für mich zu chaotisch, dazu nicht mein Humor. Meine Buchhandelskollegin hingegen war vollends begeistert, somit offenbar ein Buch, das polarisiert.