Glück und Glas (Lilli Beck)
Marion und Hannelore werden am 7. Mai 1945 beide im selben Krankenhaus zur Welt gebracht. Elsa und Hilde, ihre Mütter lernen sich durch den Zufall kennen und Hannelores wohlhabende Mutter Hilde stellt die mittellose Elsa als Hausmädchen bei sich ein, um ihr eine Bleibe zu bieten. So wachsen Hannelore und Marion wie Schwestern auf und werden zu unzertrennlichen Freundinnen. Je älter sie werden, desto deutlicher tun sich jedoch Abgründe zwischen ihnen auf: Die eigensinnige Marion möchte reich werden, am liebsten in der Modebranche, während Hannelore ein Jurastudium anstrebt. Tatsächlich wird Marion bald von einem Modefotografen entdeckt und beginnt als Model zu arbeiten, Hannelore hingegen lernt den konservativen Robert kennen, den allerdings auch Marion nicht unattraktiv findet…
Glück und Glas ist nun schon das dritte Buch, das ich dieses Jahr von Lilli Beck gelesen habe und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, die Geschichte liest sich flüssig, es werden tiefe Einblicke in die Figuren gegeben und die Handlung wird immer auch ein Stück weit in das damalige Zeitgeschehen eingebettet, was ich als sehr interessant empfunden habe, vielleicht gerade, weil ich eben nicht in dieser Zeit gelebt habe. An Lilli Becks Figuren mag ich, dass sie nicht makellos sind, sondern durchaus Fehler haben, die sie sehr lebensecht machen. Mit Marion und Hannelore habe ich mich schnell anfreunden können und auch die Figuren, die sie teilweise jahrzehntelang begleiten wuchsen mir ans Herz. Glück und Glas bietet vielleicht eher weniger Spannungsmomente, hat mich aber dennoch durch die lebensnahe und schlichtweg interessante Handlung überzeugt, die viele verschiedene Themen gekonnt vereint.