Thriller

Eisige Schwestern (S. K. Tremayne)

Die eineiigen Zwillinge Lydia und Kirstie Moorcraft sind unzertrennlich, bis Lydia, gerade sechs Jahre alt, vom Balkon stürzt und stirbt. Ein Jahr später, der Trauer noch immer verfallen, beschließen Sarah und Angus, die Eltern der beiden Mädchen, auf die Privatinsel Torran in den schottischen Hebriden zu ziehen. Hier hat Angus ein Haus geerbt, das sie in Stand setzen wollen. Die erhoffte Ruhe kehrt jedoch auch auf Torran nicht ein. Kirstie ist mit einem Mal fest davon überzeugt, in Wirklichkeit Lydia zu sein und wirft ihren Eltern den schwerwiegenden Irrtum vor, das falsche Mädchen begraben zu haben. Während sie sich immer merkwürdiger verhält, droht auch das angespannte Verhältnis zwischen Sarah und Angus zu eskalieren und beide sind sich bald nicht mehr sicher, was am Tag des Unfalls tatsächlich geschehen sein mag.

Eisige Schwestern war für mich ein wirklich spannender Psychothriller, den ich in einem weg gelesen habe. Den Schreibstil von S. K. Tremayne habe ich als packend und sehr flüssig empfunden, er hat es geschafft mit seinen Worten eine dichte und beunruhigende Atmosphäre entstehen zu lassen, die zur Spannung des Buches stark beiträgt. Die Kapitel werden zu großen Teilen aus der Perspektive von Sarah erzählt, wobei ihre Gefühle und die wachsende Unsicherheit gegenüber ihrer Tochter sehr anschaulich beschrieben werden. In den anderen Kapiteln erfährt man mehr über die Handlungen von Angus, allerdings nicht in der Ich-Perspektive, was ihn bis zum Ende zu einer undurchschaubaren Figur macht. Das Ende habe ich nicht vorhergesehen und fand es handlungstechnisch durchaus gelungen. Leider erschien es mir etwas schnell abgefertigt und die ein oder andere Erläuterung zum Schluss hätte dem Buch nicht wehgetan. Trotzdem ein toller Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat.