Lieblingsbuch Thriller

Schlüssel 17 (Marc Raabe)

Eine, in der Kuppel des Berliner Doms aufgehängte Leiche erschüttert die Stadt. Es ist die bekannte Dompfarrerin Brigitte Riss, die dort wie ein schwarzer Engel präsentiert wurde, um ihren Hals ein Schlüssel mit einer eingravierten 17. Tom Babylon, Ermittler des LKA Berlin nimmt die Ermittlungen auf, jedoch nicht ganz uneigennützig. Er kennt den Schlüssel, seine Schwester Viola trug ihn um den Hals, als er sie zum letzten Mal sah, bevor sie vor 20 Jahren spurlos verschwand. In der Hoffnung, eine Spur zu ihr gefunden zu haben, stürzt er sich in die Untersuchungen, die ihn schon bald mit seiner Vergangenheit konfrontieren und zurückführen zu jenem Tag am See, über den er und seine Freunde nie wieder gesprochen haben.
Schlüssel 17 gehört zu meinen Bücher Highlights 2019. Ich habe diesen Thriller (genau wie seinen Nachfolger Zimmer 19) regelrecht verschlungen und war von der komplexen Geschichte sehr gefesselt. Die Handlung spielt größtenteils in der Gegenwart, gibt jedoch auch einige Einblicke in Toms Jugend, deren Ereignisse sich immer mehr mit denen der Gegenwart verstricken. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten und man begleitet als Leser nicht nur Tom, sondern auch seine Kollegin Sita und weitere Figuren, so, dass sich aus verschiedenen Perspektiven und den beiden Zeitebenen langsam ein Bild zusammen setzt, welches jedoch erst auf den letzten Seiten komplementiert wird. Ich mochte alles an diesem Buch: die Figuren, die Zeitsprünge und Ortswechsel (die sehr plausibel dargestellt und keinesfalls verwirrend sind), den flüssigen, aber auch emotionalen Schreibstil und vor allem die bis zum Ende spannende und durchdachte Geschichte. Marc Raabe hat mich vollends überzeugt und ich warte momentan sehnlichst auf den dritten Teil.