Fantasy Thriller

Aus schwarzem Wasser (Anne Freytag)

Es ist ein seltsamer Unfall, der die deutschen Medien flutet: Innenministerin und Biologin Dr. Patricia Kohlbeck rast mit ihrem Wagen in die Spree. Nicht nur sie, sondern auch ihre erwachsene Tochter Maja ertrinken bei dem Vorfall. Maja allerdings erwacht wenige Stunden später, wie durch ein Wunder, in einem Leichensack auf dem Obduktionstisch, die letzten Worte ihrer Mutter noch im Ohr: „Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin“. Maja flieht zunächst zu ihrem Freund Daniel, versucht Antworten zu finden und zu verstehen, was ihre Mutter zu verbergen hatte, wie es zu ihrem Tod gekommen ist. Während sie langsam einem unfassbaren Geheimnis auf die Spur kommt, werden die Menschen an immer mehr Standorten von seltsamen Naturkatastrophen heimgesucht, die ihren Ursprung in den Tiefen des Ozeans haben. Doch was macht das Meer und deren Bewohner so wütend? Kann Maja sich aus dem Netz aus Intrigen und Lügen noch rechtzeitig befreien?

Man muss Anne Freytag lassen, dass sie gut schreiben kann, dass sie weiß, wie man einen guten Spannungsbogen schafft und diesen hält. Das jedenfalls waren noch die zwei Pluspunkte, die Aus schwarzem Wasser in meinen Augen hatte. Die Handlung, die sich aus mehreren Perspektiven und Rückblicken ins Jahr 2001 zusammensetzt, wurde für mich allerdings so schnell sowas von abgedreht, dass es mir schwer fiel diese Geschichte weiter ernst zu nehmen. Ich dachte, ich lese einen Thriller. Tatsächlich handelt es sich hierbei aber eher um ein Science-Fiction-Fantasy-Weltuntergangs-Drama, das ich die meiste Zeit als an den Haaren herbei gezogen empfand. Manches war vorhersehbar, anderes völlig absurd, von den repetitiven, seltsam unpassenden Sexszenen ganz zu schweigen. Auch das Ende wirkte nicht zu Ende gedacht, blieb offen, als hätte die Autorin selbst nicht gewusst, wie sie dieses ganze abstruse Chaos zu einem sinnvollen Schluss bringen kann. Wie anfangs erwähnt ist das Ganze schon irgendwie spannend, schon ganz gut aufgebaut, aufgrund des Inhalts verlor mich die Geschichte aber spätestens im Mittelteil. Schade.