Sachbuch

Why we matter (Emilia Roig)

Noch immer gehört es zur Lebensrealität vieler Menschen nicht gehört, nicht gesehen zu werden und somit einen Teil ihrer Menschlichkeit und Menschenrechte einbüßen zu müssen. Immer wiederkehrende Unterdrückungsmechanismen sind tief in die Gesellschaft eingeflochten und reproduzieren Ungleichheiten in all ihren Facetten. Emilia Roig hat es sich in ihrem Buch Why we matter zur Aufgabe gemacht, das Bewusstsein des Lesers für diese vielfältige Problematik zu wecken, zu sensibilisieren und Wege aufzuzeigen, wie wir alte Verhaltensmuster- und Vorstellungen hinter uns lassen können. Dabei bezieht sie, ganz im Sinne der Intersektionalität, unterschiedlichste Arten von Diskriminierung mit ein und geht diesen im Kontext verschiedener Themengebiete auf die Spur. Was ist eigentlich das Patriarchat? Wie funktioniert strukturelle Diskriminierung? Was genau versteht man unter Wissen und der sogenannten Empathie Lücke? Und wie können Hierarchien durchbrochen und das Ende der Unterdrückung herbei geführt werden?

Emilia Roigs Buch Why we matter war für mich absolut bereichernd zu lesen. Die Bandbreite und Vielfalt ihrer Betrachtungen sind wahnsinnig interessant, gaben mir eine Menge (ja, wirklich einen Berg) neues Wissen an die Hand und regten mich nachhaltig zum Nachdenken an. Roig schreibt gut verständlich, flüssig und mit genau der richtigen Ernsthaftigkeit. In insgesamt elf Kapiteln wird auf bestimmte Themenfelder wie „Bei der Arbeit“, „In den Medien“ oder „Zuhause“ eingegangen. Dass die Autorin hier zahlreiche Beispiele und eigene Erfahrungen einstreut, macht die angesprochenen Probleme greifbar und authentisch. Sie vertritt ihre Meinung deutlich und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Diese Eindrücklichkeit gefiel mir sehr und erreichte mich von Seite 1 an. Manchmal fühlte ich mich von der Fülle an Informationen etwas erschlagen, zum Nebenbei weg lesen ist das Buch also weniger geeignet. Am besten man nimmt sich hierfür Zeit und legt sich Stift und Papier beiseite. Für mich ein absolut lesenswertes, wichtiges Buch, das mich vor allem durch den intersektionalen Ansatz überzeugte.

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar!