Wenn die Hoffnung erwacht (Lilli Beck)
Die 20-jährige Nora lebt gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Alfred in Regensburg, wo die Familie eine Apotheke betreibt. Es ist das Jahr 1947, die Städte liegen in Schutt und Asche und Lebensmittel sind nach wie vor knapp. Umso aufgeregter ist Nora als sie von ihrer Freundin Hedi zu einer, von den amerikanischen Besatzern veranstalteten, Sylvester Party mitgenommen wird. Im Angesicht des gut aussehenden, deutschstämmigen US-Offiziers William tritt das üppige Buffet jedoch schnell in den Hintergrund. Die Beziehung, die sich zwischen Nora und William entwickelt, bleibt im Verborgenen. Erst als Nora erfährt, dass sie schwanger ist und William kurz darauf in die USA zurückbeordert wird, muss sie sich ihrer Familie stellen. Die Pläne, die ihr Vater für sie hat, erscheinen der jungen Frau jedoch unerträglich. Verzweifelt flieht sie gemeinsam mit ihrem Sohn nach München, wo das Schicksal sie ins Haus der Wagners führt. Wird William sie hier jemals finden?
Mit Wenn die Hoffnung erwacht ist Lilli Beck ein wunderbarer Schmöker gelungen, den ich mit viel Freude gelesen habe. Man taucht beim Lesen vollends in die damalige Zeit und die ganze Geschichte mit all ihren liebenswerten Figuren ein. Dabei sind die handelnden Charaktere niemals nur gut oder böse, sondern vielschichtig und jede für sich interessant. Mit Nora hat Beck eine Figur geschaffen, mit der ich von ganzem Herzen mitfühlen- und fiebern konnte. Zu verfolgen, wie sie sich mit ihrem Baby durchschlägt und sich eine neue Existenz aufbaut war unterhaltsam und spannend gleichermaßen. Okay, manch eine Szene war mir vielleicht etwas zu romantisch und die Wendungen sind auch nicht ganz unvorhersehbar, aber wisst ihr was? Das hat meinem Leseerlebnis keinen Abbruch getan. Ich hatte beim Lesen total viel Spaß, war von vorne bis hinten emotional „dabei“ und fand es schön immer wieder kleine Details über die damalige Zeit zu erfahren. Für mich ein tolles und durchweg spannendes Wohlfühlbuch.
Vielen Dank an @bloggerportal und @blanvalet.verlag für das Buch!