Literatur

The Queen’s Gambit (Walter Tevis)

Beth Harmon ist acht Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt und sie allein zurücklässt. In dem Waisenhaus, in dem sie fortan lebt, entdeckt sie zwei Wege, um sich den schnöden Alltag etwas leichter zu machen: Das Schach spielen mit dem Hausmeister Mr Shaibel und die kleinen grünen Pillen, die die Kinder als Beruhigungsmittel verabreicht bekommen. Schnell stellt sich heraus, dass das junge Mädchen ein einzigartiges Talent besitzt, welches im Waisenhaus jedoch nicht recht gefördert wird. Als Beth mit dreizehn adoptiert wird, zieht sie zu Mrs Wheatley nach Kentucky und entdeckt dort erneut das Schachspiel für sich. Ihre ersten Erfolge bei Turnieren ziehen ein Medienecho nach sich, das sie bald als „Wunderkind“ bekannt macht. Beths Ehrgeiz ist geweckt: Sie will besser werden, will die großen Meister der Welt bezwingen. Doch sie kämpft nicht nur mit den besten Schachspielern, sondern auch immer mit ihrer Einsamkeit.

Nachdem ich die Netflix Serie sehr mochte, wollte ich unbedingt auch das Buch zu „Das Damen Gambit“ lesen, dieses Mal auf Englisch. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, wer die Serie kennt erwartet hier aufgrund der großen Nähe zum Buch zwar keine inhaltlichen Überraschungen, bekommt aber einen nochmal intensiveren Einblick in die Welt von Beth Harmon. Walter Tevis Schreibstil mochte ich sehr und kam mit dem Englisch super klar. Er schreibt klar, hält den Spannungsboden konstant oben und gab mir die Möglichkeit mich in Beth hineinzufühlen. Auch die kleinen Ausführungen zum Thema Schach fand ich genau richtig lang und dadurch niemals langweilig. Obwohl ich die Handlung schon kannte, habe ich mitgefiebert und konnte in diesem Roman abtauchen. Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung. Wer das Buch lieber auf Deutsch lesen will, kann dies bald auch tun. Ende Mai erscheint es im Diogenes Verlag.