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Miracle Creek (Angie Kim)

In Miracle Creek, einer Kleinstadt nahe Baltimore hat die koreanische Einwandererfamilie Yoo die Firma Miracle Submarine ins Leben gerufen. Sie bieten die sogenannte HBO, eine Überdrucktherapie an, die bei Leiden aller Art angewendet wird, vor allem bei Menschen mit Autismus oder geistiger Behinderung. Eines Abends, während sich im Rahmen der Therapiesitzung sechs Menschen in der Unterdruckkammer befinden, bricht ein Feuer aus. Bei der folgenden Explosion sterben zwei Menschen: der 8-jährige Autismuspatient Henry und Kit, die Mutter eines weiteren Jungen. Ein Jahr später werden die vergangenen Geschehnisse bei Gericht verhandelt. Die Hauptverdächtige ist Henrys Mutter Elisabeth, ihr wird, aufgrund einer erdrückenden Beweislage, der Mord an ihrem eigenen Sohn vorgeworfen. Zeugen während des Prozesses sind die Mitglieder der Familie Yoo, Pak, Young und ihre 17-jährige Tochter Mary, der, durch die Explosion ebenfalls verletzte Arzt Matt Thompson und Theresa, die mit ihrer Tochter Rosa an der Therapie teilnahm und das Unglück überlebte. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, jeder von ihnen hat Gehimmisse, die er vor den anderen verbirgt. Und so kommt nur langsam ans Licht was an jenem Abend tatsächlich geschah… Das Hörbuch Miracle Creek zu hören, hat mich tief beeindruckt. Die Geschichte, die Angie Kim hier erzählt, überzeugt mit einer emotionalen und inhaltlichen Komplexität, die man nur selten in Büchern findet. Gelesen wird das Hörbuch von Nora Waldstätten, die mich mit ihrer ruhigen Stimme, schnell in ihren Bann ziehen konnte und die ernste, von Emotionen aufgeladene Stimmung des Buches, direkt in mein Wohnzimmer transportierte. Besonders gefielen mir an Miracle Creek, die detailliert gezeichneten und überaus vielschichtigen Figuren, die sich in sehr authentischer Art und Weise mit ihren jeweiligen Problemen auseinandersetzen. In den einzelnen Kapiteln wird abwechselnd auf Young, Matt, Mary, Theresa und Elisabeth eingegangen, wobei verschiedene Themen wie Autismus, Migration und sexueller Missbrauch im Fokus stehen. Angie Kim hat es geschafft, mir jede einzelne der Figuren nahe zu bringen, und ein Eintauchen in deren Gedanken- und Lebenswelten zu ermöglichen. Auch die Einblicke in das Gerichtsverfahren fand ich spannend und interessant. Dadurch, dass sich die Informationen wie Puzzlestücke nur langsam zusammen setzen, bleibt Miracle Creek bis zum Ende spannend, was mich zum ständigen Weiterhören verleitete. In diesem Buch steckt so viel. So viel Spannung, so viele ehtische Denkanstöße, so viel Gesellschaftskritik und so viel Gefühl. Ich habe es wahrlich genossen und kann es jedem ans Herz legen.
Vielen Dank, an das @bloggerportal und @randomhouseaudio.verlag für die Bereitstellung des Hörbuchs.