Mehr als tausend Worte (Lilli Beck)
Die 17-jährige Aliza lebt mit ihrer jüdischen Familie in Berlin. Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wird ihr Großvater bei einem nächtlichen Überfall der Gestapo festgenommen, auch die Gesamtsituation der Berliner Juden spitzt sich zu, immer mehr Verbote werden ausgesprochen, immer öfter werden Unschuldige grundlos überfallen. Trotz der Nöte weigert sich Alizas Vater das Land zu verlassen, Aliza jedoch soll zu ihrer Sicherheit nach England geschickt werden, bis der Krieg vorüber ist. Sie lässt ihre Familie und ihren Freund Fabian nur ungern zurück, macht sich jedoch schließlich auf den Weg nach London, in der Hoffnung alle bald wieder zu sehen.
Dieses Buch hat mich tatsächlich nachhaltig beeindruckt und sehr mitgenommen. Mit Aliza, die, innerhalb der im Roman beschriebenen sechs Jahre, zu einer jungen Dame heranreift konnte ich mich sehr gut identifizieren. Ihre Ankunft in London ist nur der Beginn einer langen, schwerfälligen Reise, in deren Verlauf ich sie sehr ins Herz geschlossen habe. Die Autorin schafft es die Gefühle der Figuren, sowie die gesamte Situation, die ständige Ungewissheit und Angst überzeugend herüber zu bringen und einen mit der Geschichte sowohl zu fesseln, als auch zu berühren. Ein Buch, das mich noch länger beschäftigen wird und an das ich mich gerne zurück erinnern werde.