Thriller

Geburtstagskind (Anders Roslund)

17 Jahre ist es her, dass der schwedische Kriminalkommissar Ewert Grens die Wohnung in der Dalagatan 74 betrat. Der Geruch der Verwesung stand bereits in der Luft, für Mutter, Vater und zwei Kinder, alle mit den gleichen zwei Einschusslöchern am Kopf, kam jede Hilfe zu spät. Auf dem Tisch ein Kuchen mit fünf Kerzen darauf und mitten drin: Ein kleines Mädchen namens Zana, das bloß seinen Geburtstag feiern wollte und stattdessen seine ganze Familie verlor. All das sieht Grens vor sich, als er in derselben Wohnung zu einem Einbruch gerufen wird. Nichts fehlt, nur ein Loch im Boden deutet daraufhin, dass etwas entwendet wurde, nur was? Als Grens die alten Akten aus dem Archiv holen will, muss er entsetzt feststellen, dass die Unterlagen mitsamt Zanas Zeugenschutz Identität verschwunden sind. Gemeinsam mit seinem Informanten Piet Hoffman, dessen Familie zeitgleich von einer anonymen Organisation bedroht wird, macht er sich auf die Suche nach Zana. Denn die Täter von damals sind zurück und sinnen nach Rache…

Ich habe Geburtstagskind gerne gelesen und die Geschichte als ziemlich originell empfunden. Roslund fokussiert sich abwechselnd auf Ewert Grens und Piet Hofmann, deren Handlungsstränge durch ihre Zusammenarbeit jedoch recht bald miteinander in Berührung kommen. Die beiden Figuren unterstützen sich gegenseitig in ihren jeweiligen „Fällen“, auch, weil sie einen Zusammenhang zwischen diesen sehen. Den Aufbau von Geburtstagskind fand ich spannend und interessant, die Handlung ist komplex, gut durchdacht und auch das Ende konnte mich absolut überzeugen, auch, wenn ich zugegeben schon etwas früher eine kleine Ahnung hatte, wie das Ganze ausgeht. Die Themen, die mich zuvor etwas abgeschreckt hatten (Waffenhandel, geheime Informanten etc.) fand ich dann doch überraschend cool umgesetzt und auch die emotionale Ebene, die Nähe zu den Figuren, kam nicht zu kurz. Für mich ein spannender, vielschichtiger Thriller, der in Erinnerung bleibt.