Literatur

Der Tag, an dem mein Vater die Zeit anhielt (Erika Swyler)

Nedda Papas ist elf Jahre alt und lebt mit ihren Eltern in der Nähe von Cape Canaveral, wo sich das Space Center der NASA befindet. Trotz ihres jungen Alters ist sie vom Weltraum begeistert und träumt davon Astronautin zu werden. Neddas Vater, selbst Wissenschaftler, mit dem Leben allerdings meist überfordert, unterstützt sie in ihrem Interesse, sieht aber gar nicht gerne, wie seine Tochter immer schneller erwachsen wird. In seinem Labor arbeitet er deshalb an einer Maschine namens Crucible, die eines Tages dazu fähig sein soll, die Entropie umzukehren und die Zeit beliebig auszudehnen. Durch den Zusammenfall des Challenger Absturzes im Jahr 1986 und einem Testlauf von Crucible fällt Neddas Heimatort in ein Zeitloch: Die Zeit ist außer Kontrolle, Bäume wachsen und verdorren in Windeseile und einzelne Menschen, darunter Neddas bester Freund Denny, sind in Zeitblasen gefangen, in denen sie rasend schnell altern. Nur Nedda und ihre Mutter Betheen können die Stadt jetzt noch retten…
Der Tag, an dem mein Vater die Zeit anhielt, ist in seiner Umsetzung genauso abgedreht, wie es der Klappentext vermuten lässt. In jedem Fall beinhaltet der Roman eine ordentliche Prise Science-Fiction, worauf ich mich erst einmal einlassen musste. Auch an den teils recht abstrakten, schnörkeligen Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen. Je weiter ich im Buch vorankam, desto besser gefiel es mir aber. Die Handlung macht immer mehr Sinn, Verbindungen offenbarten sich und die Figuren wuchsen mir ans Herz. Auch gefiel mir, dass es zwei Handlungsebenen gibt, eine im Jahr 1986, eine wesentlich später, die sich auf einer Raumstation abspielt. Es geht hier aber nicht nur ums Thema All, sondern auch um Liebe, Freundschaft und Verlust. Das Ende gefiel mir sehr und rief einige „Aha“-Momente in mir hervor. Insgesamt kann ich sagen, dass ich den Roman gerne gelesen habe, aber Anfangsschwierigkeiten hatte. Empfehlen kann ich das Buch jedem, der sich auf eine etwas andere Geschichte einlassen will.
Vielen Dank @randomhouse und @bloggerportal für das Buch!