Das Glück des Wolfes (Paolo Cognetti)
Fausto ist Anfang vierzig und gerade dabei sich von seiner Frau Monica zu trennen, die gemeinsame Wohnung in Mailand befindet sich in Auflösung. Um alldem zu entfliehen, reist er dorthin, wo er sich am wohlsten fühlt: In die Berge. Im Bergdorf Fontana Fredda nimmt er kurzerhand eine Stelle als Koch in dem Lokal von Babette an und verbringt seine Tage inmitten von Polenta Töpfen, verschneiten Gipfeln und den teils verschrobenen Bewohnern des Dorfes. Hier lernt er auch Silvia kennen, die als Kellnerin bei Babette aushilft und ähnlich wie er auf der Suche nach Ruhe und Frieden ist. Die beiden verlieben sich und verbringen eine wunderbare Zeit der Zweisamkeit im Schatten der Berge. Doch Silvias Blick ist stets auf den nächsten Gipfel, das nächste Ziel gerichtet, während Fausto einen Platz zum Ankommen vermisst. Als Fausto schließlich in die Stadt zurückkehrt, trennen sich ihre Wege. Doch können sie wieder zueinander finden?
Paolo Cognettis Bestseller Acht Berge hatte mir damals gut gefallen, war für meinen Geschmack aber fast schon zu ruhig. In Das Glück des Wolfes begrüßte ich es daher sehr, dass auf den rund 200 Seiten doch etwas mehr passiert und man im Laufe der Handlung die Figuren und Bewohner von Fontana Fredda etwas besser kennen lernen kann. Cognettis Schreibstil mochte ich sehr, er verleiht der gewählten Kulisse, den italienischen Alpen etwas Geheimnisvolles und ließ mein Berg-Herz damit ein bisschen höher schlagen. Auch die Geschichte um Fausto und Silvia fand ich realistisch und warmherzig erzählt, ohne Kitsch und trotzdem mit viel Gefühl. Das Ende fand ich dann leider ein kleines bisschen vorhersehbar, aber doch passend und irgendwie tröstlich. Ich habe Das Glück des Wolfes gerne gelesen, weiß aber nicht, ob es ein Buch ist, das mir ewig in Erinnerung bleiben wird. Für mich eine kurzweilige, schöne Geschichte für zwischendurch, der ganz große Nachhall blieb jedoch für mich aus.