Cyril Avery (John Boyne)
Cyril Avery wird 1945 als uneheliches Kind in Irland geboren und von seiner Mutter weggegeben. Er wächst bei einem schrulligen Dubliner Ehepaar auf, das ihn jedoch nicht vergessen lässt, dass er „kein richtiger Avery“ ist und auch nie einer sein wird. Als Heranwachsender im Jungeninternat entwickelt er eine tiefe Freundschaft mit dem extrovertierten Julian Woodbead, doch Cyril empfindet stetig mehr für Julian, woran dessen Freundschaft zu zerbrechen droht. Als Homosexueller im konservativen Irland lebt Cyril ein schwieriges Leben voller Angst und Geheimnisse, weshalb es ihn schließlich nach Amsterdam und New York zieht. Auf der Suche nach Liebe, Freiheit und einem Platz in der Welt, zieht es ihn jedoch immer stärker nach Irland zurück.
Ich habe ein kleines bisschen gebraucht, um in das Buch reinzukommen, aber es wurde immer und immer besser und hat mich letzten Endes begeistert und sogar zu Tränen gerührt. Cyril ist ein wunderbarer Protagonist, mit dem man während des Buches wirklich mitwächst und mitfühlt. Aber auch die anderen Figuren, die ihn teilweise Jahrzehnte lang auf seinem Weg begleiten wachsen einem sehr ans Herz. Das Buch hat mich glücklich und traurig zugleich gemacht, neben lustigen, aufmunternden Stellen, gibt es natürlich auch einige ernste Momente. Zeitlebens sieht sich Cyril aufgrund seiner Homosexualität mit Vorurteilen, Hass und strafrechtlicher Verfolgung konfrontiert, was einen als Leser sehr mitnimmt und nachdenklich stimmt. John Boyne hat hier ein mitreißendes Plädoyer für Toleranz hervorgebracht, das ganz klar deutlich macht, dass Liebe schlichtweg Liebe ist, egal ob man nun jemanden vom selben oder vom anderen Geschlecht liebt.