Das Gegenteil von Hasen (Anne Freytag)
Zusammen sind Julia und die Zwillinge Marlene und Leonard die beliebtesten Schüler der 12. Jahrgangsstufe. Marlene ist Julias beste Freundin, mit Leonard ist sie seit kurzem sogar zusammen. Dennoch fühlt Julia sich häufig allein. In einem privaten Blog schreibt sie ihre Gedanken und Gefühle nieder, lässt sich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen über ihre Probleme, Freunde und Mitschüler aus. Als Julia ihren Laptop verliert und tags darauf ihre ungefilterten Gedanken im Netz veröffentlicht werden, verändert sich alles. Nicht nur für die in ihren Texten erwähnten Personen, auch für Julia selbst wird der Schulalltag zur Hölle, sie wird verachtet, ausgestoßen und angegriffen. Wer könnte Julia so etwas antun wollen? Vielleicht Linda, die von Julia eine Zeit lang heftig gemobbt wurde? Oder Edgar, Lindas bester Freund, der heimlich in Julia verliebt ist?
Ich habe Das Gegenteil von Hasen gerne gelesen und den Roman innerhalb von zwei Tagen beendet. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich dem Jugendbuchalter doch langsam ein wenig entwachsen bin und mich das ganze „Teenager-Drama“, nicht mehr ganz so erreichen konnte. Anne Freytags Schreibstil mochte ich sehr, sie konnte die verschiedenen Emotionen und Lebenswelten der einzelnen Figuren gut skizzieren und zog mich mit ihrer Erzählweise schnell in ihren Bann. Abwechselnd stehen unterschiedliche Figuren im Vordergrund, meist Julia, Linda und Edgar. Wer die Einträge von Julia veröffentlicht hat, wird erst am Ende offenbart, was dem Buch eine gute Prise Spannung verleiht. Schade fand ich, dass manche Aspekte im Buch doch etwas oberflächlich waren und dass die Nebenfiguren teils recht blass blieben. Viele Themen wurden angerissen, dann aber nur sehr peripher behandelt. Ein gutes Jugendbuch mit kleineren Kritikpunkten.