Perfect Secret (Megan Miranda)
Avery lebt in dem kleinen Küstenort Little Port, wo sie im Auftrag der Familie ihrer besten Freundin Sadie deren Ferienhäuser verwaltet. Sadie und ihr exzentrischer Bruder Parker gehören zum Loman Klan, eine wohlhabende Familie der Little Porter High Society. Ein Glück für Avery, dass die Lomans sie nach dem Tod ihrer Eltern unter deren Fittiche nahmen. Bei der alljährlichen Plus-One Party am Ende des Sommers aber steht mit einem Mal die Polizei vor der Tür. Sadie Lomans Leiche wurde am Fuße der Klippen angeschwemmt: Averys beste Freundin ist tot. Ein Jahr später kann Avery es noch immer nicht fassen und beginnt eigene Ermittlungen anzustellen. Kann es wirklich wahr sein, dass Sadie sich selbst ins Meer stürzte oder steckt mehr hinter ihrem Tod? Doch die Hinweise, die nach und nach ans Licht kommen, deuten allesamt auf Avery selbst als Täterin hin. Spielt ihre Erinnerung ihr einen Streich oder will jemand sie absichtlich in die Irre treiben?
Perfect Secret lässt mich mit eher gemischten Gefühlen zurück. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei man Avery jeweils im Jahr 2017 und im Jahr 2018 begleitet, ein Jahr nach dem Tod von Sadies. Was mich hier irritierte war, dass es auch in der „2018“-Ebene immer wieder Rückblicke gab, die oft mit den Gegenwartshandlungen verschmolzen. Das war teils verwirrend und störte den Lesefluss. Grundsätzlich wurde ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht ganz warm, die Figuren blieben mir emotional eher fern und die Geschichte baute sich nur langsam auf. Der letzte Teil aber überraschte mich positiv, auf einmal wurde es richtig spannend und die ganze End-Auflösung war super durchdacht, packend und überhaupt nicht vorhersehbar. Auch gibt es einen Pluspunkt für die sehr gut beschriebene, düstere Atmosphäre, die den Handlungsort umgibt und dass man beim Lesen nie weiß, wem man „trauen“ kann. Durch den manchmal etwas konfusen Stil und den eher schleppenden Anfang aber trotzdem nur eine eingeschränkte Empfehlung.