Literatur

Haha Heartbreak (Olivia Kuderewski)

Was tut man, wenn der Mensch, der alles für einen gewesen ist, sich mit den Worten „Ich hasse dich, scheiß auf dein Leben“ aus dem eigenen Leben verabschiedet? Wenn man, wie mit dreizehn zuletzt, richtigen Liebeskummer durchleidet, schon zum Morgenkaffee die Tränen fließen und man am liebsten dauerbetrunken wäre? Eine solche Situation erlebt die namenlose Erzählerin von Haha Heartbreak: Eine schmerzliche Trennung wie sie im Buche steht. Doch die Tränen trocknen irgendwann und die junge Frau greift wieder zu Tinder, sucht sich eine neue Wohnung und gibt sich den Männern hin, auf die sie gerade Lust hat, Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Als sie denkt, ihr Herz wieder zusammengeklebt, zu sich selbst und ihrer alten Stärke zurückgefunden zu haben, taucht da dieser Typ auf. Der, den sie dann doch, entgegen ihrer eigenen Spielregeln, ein zweites Mal getroffen hat, der mit „den Armen“. Und ehe sie sich versieht, holt das Chaos sie erneut ein.

Ich finde es ehrlicherweise schwierig eine Rezension zu Haha Heartbreak zu formulieren. Erstens, weil ich das Gefühl habe, dass dieses Buch und ich schlichtweg nicht füreinander geschaffen waren, zweitens weil es mir schwerfiel die Bedeutung bzw. Message der Geschichte zu extrahieren. Vielleicht gibt es keine? Vielleicht ist das auch okay? Was ich mochte, waren die Ehrlichkeit, und die vielen, kleinen Details und Wiedererkennungsmomente, die Haha Heartbreak innehat, beispielsweise wird ein Nachrichtenverlauf miteingebaut, den ich als absolut authentisch empfand. Auch die teils derbe, teils humoristische Sprache gefiel mir über weite Strecken gut, auch wenn es für meinen Geschmack manchmal fast zu „dreckig“ wurde. Was mir aber fehlte, waren der Bezug zur Protagonistin, das Identifikationspotential, die emotionalen Anknüpfungspunkte. Ich hätte mir mehr tatsächliche Handlung, mehr Dialoge gewünscht, so tröpfelte die Geschichte für mich ein wenig zu stark dahin. So ganz gab es hier jedenfalls kein Match bei mir und Haha Heartbreak, liegt es vielleicht daran, dass ich die Erfahrung einer Trennung bisher selbst nicht machen musste?