Historischer Roman

FRIDA (Maren Gottschalk)

Im Jahr 1938 wird in der Julien Levy Galerie in New York die erste Einzelausstellung der, zu diesem Zeitpunkt 31-jährigen Künstlerin Frida Kahlo veranstaltet. Frida genießt die Aufmerksamkeit in New York und die ersten, deutlichen Erfolge ihrer Werke außerhalb ihres Heimatlandes Mexiko. Ihr Mann Diego Rivera, mit dem Frida Kahlo jedoch keine Liebesbeziehung mehr führt, weilt in der Heimat, während diese den Glanz der Metropole genießt. Auch trifft sie hier den Fotografen Nickolas Murray wieder, mit dem sie eine Affäre führt, die einer emotionalen Achterbahn gleicht. Trotz den immer offensichtlicheren Unruhen in Europa reist Frida im Februar 1939 nach Paris, wo eine Reihe ihrer Bilder ausgestellt werden sollen. Zunächst beim Dichter André Breton und anschließend bei der Buchbinderin Mary Reynolds untergebracht, entdeckt Frida die französische Hauptstadt und macht Bekanntschaft mit den surrealistischen Künstlern, darunter Pablo Picasso, Marcel Duchamp und Joan Miró. Doch in der Heimat wartet eine Entscheidung darauf, von Frida getroffen zu werden, kann sie sich von Rivera lossagen und sich gänzlich zu Nick bekennen?

Bei dem neu erschienen Werk „Frida“ von Maren Gottschalk handelt es sich um eine Romanbiographie, die sich vor allem mit Frida Kahlos Erfahrungen in New York und Paris in den Jahren 1938 und 1939 beschäftigt. Darüber hinaus gibt es immer wieder ausführliche Rückblicke, die beispielsweise zeigen wie Frida Kahlo, durch einen schweren Unfall ans Bett gefesselt, zu Malen begann oder wie sie ihren Mann kennen und lieben lernte. Die Autorin hat es sehr überzeugend geschafft Frida Kahlo zum Leben zu erwecken. Ihre Person, genau wie die kultur-historische Umgebung wirkten auf mich sehr authentisch und detailverliebt. Dadurch, dass es sich hierbei wie bereits erwähnt um eine Romanbiografie handelt, liest sich die Geschichte sehr fließend und trotz vieler interessanter und meines Wissens nach sehr gut recherchierter Informationen, bekommt man als Leser einen leichten und verständlichen Zugang zu Kahlos Kunst und ihrer Geschichte. Besonders gefallen hat mir hier, dass Gottschalk an vielen Stellen auf einzelne Werke Kahlos eingeht und diese in die Handlung integriert. Das animierte mich jedes Mal dazu, die Bilder direkt nachzuschlagen, ähnlich wie die vorkommenden zeitgenössischen Künstler. Ein, in sehr schöner Sprache verfasstes, spannendes wie interessantes Buch, das ich nicht nur Kunstliebhabern ans Herz legen kann.