Historischer Roman

Frida Kahlo und die Farben des Lebens (Caroline Bernard)

Frida Kahlo wird im Jahr 1907 geboren und wächst mit ihren Eltern und an der Seite von drei Schwestern und zwei Halbschwestern auf. Weil sie als Kind an Kinderlähmung erkrankt, hat sie zeitlebens mit einem schwächeren Bein zu kämpfen. Hinzu kommt eine schwere Verletzung, die sich die damals 18 Jahre alte Frida 1925 bei einem fatalen Busunglück zuzieht. Der Unfall fesselt die junge Frau eine Weile ans Bett, wo sie das Malen für sich entdeckt. In ihren Bildern kann sie ihren Schmerz verarbeiten und ihre Gefühle für andere sichtbar machen. Gefühle entwickelt sie vor allem für Diego Rivera, den 20 Jahre älteren weltbekannten Maler, und heiratet diesen im Jahr 1929. Die Ehe mit Diego ist nicht leicht, immer wieder wird sie betrogen und verletzt, auch ihr Wunsch nach einem Kind geht, auch aufgrund ihrer Verletzungen, nicht in Erfüllung. Die Bilder aber, die Frida Kahlo aus ihren Erfahrungen heraus schafft, finden immer größeres Ansehen und machen sie schließlich zu einer der heute bekanntesten Künstlerinnen des Surrealismus.

Caroline Bernards Buch über Frida Kahlo erschien im Rahmen der „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ Reihe des Aufbauverlags. Ich mag die Reihe sehr und finde, dass auch in „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ Unterhaltung und (kunst)historisches Wissen sehr elegant vereint wurden. Frida Kahlos Leben wird hier weitestgehend chronologisch nacherzählt, wobei der Fokus vor allem auf den 20er und 30er Jahren liegt. Einer so komplexen Persönlichkeit und deren Lebenswerk auf knapp 400 Seiten gerecht zu werden, ist natürlich schwierig und manche Aspekte von Kahlos Leben wurden in meinen Augen doch etwas oberflächlich dargestellt. Jemandem, der hier eine kunsthistorisch detaillierte Analyse von Frida Kahlo erwartet, würde ich dann eher ein offizielles Sachbuch empfehlen. Als unterhaltsam und locker zu lesenden Einstieg in Kahlos Lebens- und Werkgeschichte fand ich Frida Kahlo und die Farben des Lebens aber durchaus gelungen und gut recherchiert. Ich bekam ein Gefühl für Frida und fand auch die beschriebenen Entstehungsprozesse der Bilder spannend.