They both die at the end (Adam Silvera)
Gegen Mitternacht erhält Mateo einen Anruf von Death Cast. Freundlich wird ihm mitgeteilt, dass er innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben wird, Ursache und genauer Zeitpunkt sind unbekannt. Da Mateos Mutter bereits tot ist und sein Vater im Koma liegt, installiert Mateo, zunächst etwas widerwillig, die sogenannte Last Friends App. Hier lernt er Rufus kennen, der ebenfalls einen Anruf bekommen hat. Rufus ist Waise und lebt mit seinen Freunden, den Plutos, in einem Pflegeheim. Da er aufgrund einer Schlägerei von der Polizei gesucht wird, kann er seinen letzten Tag jedoch nicht mit diesen verbringen. So kommt es, dass Rufus und Mateo, zwei Fremde, ihren letzten Tag miteinander teilen, die letzten Erinnerungen, Wünsche und Ängste. Doch kann man sich im Angesicht des Todes auch ein letztes Mal verlieben?
Die Geschichte von Mateo und Rufus hat mich sehr berührt und auch die ein oder andere Träne wurde von mir vergossen. Obwohl man die beiden Figuren als Leser tatsächlich nur einen Tag lang begleitet, konnte ich sie wahrlich ins Herz schließen und mir im Laufe der Handlung ein detailliertes Bild von ihnen machen. Es wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptprotagonisten erzählt, aber auch andere Menschen aus deren Umfeld kommen in kurzen Kapiteln zu Wort. Während ich zu Rufus und Mateo, wie bereits gesagt, schnell eine Verbindung aufbauen konnte, blieb ihr Umfeld für mich leider ein wenig blass. Adam Silveras Schreibstil ist gefühlvoll, aber nicht kitschig, die Handlungen und Dialoge der Charaktere wirkten auf mich authentisch, was mich zum Mitfühlen und Mitfiebern anregte. Ich muss allerdings zugeben, dass ich die Grundidee des Buches mit den Death-Calls doch ein wenig unbefriedigend fand. Natürlich hat das Ganze etwas von einem Gedankenspiel und in Büchern müssen nicht immer alle Fragen nach dem „Warum?“ beantwortet werden, aber ich bin dann doch eher der Typ Leser, der eine logische Erklärung und Hintergründe braucht, um mich richtig auf eine Geschichte einlassen zu können. Trotzdem ein tolles, sehr bewegendes Buch.