Writers & Lovers (Lily King)
Casey ist 31 Jahre alt und lebt zur Miete in der Garage eines Bekannten. Seit dem plötzlichen Tod ihrer Mutter und der Trennung von Luke, ist ihr Leben merklich aus den Fugen geraten. Mit einem undankbaren Job als Kellnerin versucht sie sich über Wasser zu halten und ihren, durch das Literaturstudium angehäuften, Schuldenberg abzubauen. Die einzige Konstante in Caseys Leben ist ihr Roman: Während sich die meisten ihrer schreibenden Freunde nach und nach „richtige“ Jobs suchen, hält Casey an ihrem Werk fest und arbeitet nach sechs Jahren noch immer an ihrem Debut. Von ihren Mitmenschen wird sie dafür belächelt und fragt sich auch selbst immer öfter, ob sie nicht langsam zu alt ist, um einen solchen Traum hinterherzuhängen. Als sie den Autor und Witwer Oscar kennen lernt, eröffnen sich ihr ganz neue Möglichkeiten, doch auch Silas, der literaturbegeisterte Lehrer hat es ihr angetan. So wird die Entscheidung für das richtige Leben auch zu einer Entscheidung zwischen zwei Männern.
Lily Kings Roman Writers & Lovers hat mir gut gefallen, konnte mich aber nicht völlig vom Hocker reißen. Wirklich außerordentlich gefallen hat mir Kings Schreibstil, der immer ein bisschen poetisch, gleichzeitig aber nie „drüber“ ist. Zur Protagonistin Casey konnte ich schnell einen Zugang finden. Ihre Einsamkeit und Leidenschaft für das Schreiben, genau wie ihre ganze, durch Abhängigkeiten geprägte, Lebenssituation wurde absolut greif- und fühlbar. Die Handlung fand ich interessant und wollte auch immer weiterlesen um zu wissen, wie es weitergeht. Dass Lily King hier etwas Liebe einstreut und die beiden Männer ins Spiel bringt hat mir auch gut gefallen, da sie Dynamik in die Erzählung bringen und Caseys Beziehung zu beiden in meinen Augen authentisch dargestellt wurden. Was mir leider nicht so gut gefallen hat war das Ende, weil hier die Glaubwürdigkeit, die ich zuvor so schätzte etwas eingebußt wurde. Für mich ein schönes Buch, das vor allem durch Stil und Stimmung überzeugt, aber kein Highlight war.