Literatur

Was uns verbindet (Shilpi Somaya Gowda)

In den 80er Jahren lernt die indische Diplomatentochter Jaya den angehenden Banker Keith Olander in einer Londoner Kneipe kennen. Sie verlieben sich, ziehen gemeinsam in einen amerikanischen Vorort an der Ostküste und bekommen zwei Kinder, Karina und Prem. Das Leben verläuft in geregelten Bahnen, die Familie ist glücklich. Bis ein Tag im Juni 2009 alles verändert, als Karina, 13 Jahre alt, ihren 8-jährigen Bruder Prem nach einem Unfall tot im hauseigenen Pool der Familie auffindet. Daraufhin ist nichts mehr, wie es einmal war und das Loch, das Prems Tod in ihre Mitte reißt, stößt die Familie an den Rand der Verzweiflung. Auf ganz individuelle Weise versuchen Jaya, Keith und Karina mit der Trauer umzugehen und treiben dadurch langsam immer weiter voneinander fort. Können sie, trotz ihrer unterschiedlichen Entwicklungen, wieder zueinander finden, nachdem sie sich scheinbar für immer verloren haben?

Als ich mit Was uns verbindet angefangen habe, hatte ich keine besonderen Erwartungen an das Buch. Und dann wurde ich überrollt von einer wahnsinnig emotionalen, authentischen, spannenden Geschichte, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Also: Lest dieses Buch, es ist wunderschön. Die Handlung verläuft chronologisch und erstreckt sich auf einen Zeitraum von acht Jahren, in denen wir die Familienmitglieder der Familie Olander auf ihren individuellen Lebenswegen begleiten. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Jaya, Keith, Karina und Prem, wobei Karinas Geschichte einen etwas größeren Teil einnimmt, was mir allerdings sehr zusagte. Die Autorin hat es geschafft ein lebensnahes und ehrliches Bild dieser, von einem Schicksalsschlag erschütterten Familie zu zeichnen und hat mich damit vollkommen abholen können. Sämtliche Figuren sind großartig ausgearbeitet und gaben mir die Möglichkeit mich voll und ganz in sie einfühlen zu können. Besonders mit Karina, die sich auf der Schwelle zum Erwachsenensein befindet, habe ich sehr mitgefühlt. Gefallen hat mir auch, dass hier, auch, wenn der Umgang mit dem Verlust des Sohns/Bruders im Vordergrund steht, einiges passiert und es an der ein oder anderen Stelle richtig spannend wird. Wie ihr vielleicht merkt: ich bin aufrichtig begeistert und werde dieses Buch so schnell nicht vergessen. Was uns verbindet ist ein Roman, den ich euch wirklich ans Herz legen kann, wunderschön geschrieben, wahnsinnig bewegend, hoffnungsvoll und fesselnd zugleich.

Vielen herzlichen Dank an @kiwi für die Bereitstellung des Romans.