Pandatage (James Gould-Born)
Ein Jahr ist es her, seit Dannys Ehefrau und Jugendliebe Liz bei einem Autounfall starb. Seitdem sind er und sein elfjähriger Sohn Will auf sich gestellt, für beide eine schwierige Situation, zumal Will seit dem Tod seiner Mutter kein Wort mehr spricht und Danny keinen richtigen Draht zu ihm finden kann. Die Miete an den bedrohlichen Vermieter Reg kann Danny mit seinem Baustellenjob kaum bezahlen und als ihm überraschend gekündigt wird, steht er völlig einkommenslos dar. Weil die Jobsuche erfolglos verläuft, muss eine Notlösung her: ein altes, miefendes Panda Kostüm, in dem Danny versucht als Straßenkünstler Geld zu verdienen. Dass er im Park den tanzenden Panda mimt und Tanzstunden bei der Stripperin Krystal nimmt, verschweigt er Will. Doch der steht eines Tages vor ihm und spricht das erste Mal seit Ewigkeiten wieder, allerdings ohne seinen Vater unter dem Kostüm zu erkennen…
Pandatage war für mich ein leichtes, kurzweiliges Buch, das ich in zwei Tagen weggelesen habe. Der Leser wird hier von einem auktorialen Erzähler begleitet, wobei größtenteils Danny im Vordergrund steht. Der Aufbau der Handlung hat mir gut gefallen, James Gould-Borns Sprache ist äußerst charmant und erfrischend witzig, so, dass ich mich gut unterhalten fühlte. Auch die Figuren sind allesamt liebevolle, leicht skurrile Charaktere, die einem schnell ans Herz wachsen. Manche Stellen waren mir zugegeben etwas zu kitschig (ohne, dass es dabei um wahnsinnig viel Liebe geht), andere wirkten etwas zu unrealistisch (Beispiel: elfjähriger Will hält einen emotionalen, psychologischen Monolog und behauptet sich damit vor dem bösen, eigentlich aber ganz netten, verletzlichen Schulrowdy). Solche Szenen passten zwar irgendwie zur Geschichte, waren aber schlichtweg nicht so mein Ding. Insgesamt hat mir Pandatage aber gut gefallen und jeder der eine Geschichte zum Schmunzeln und Mitfühlen sucht, sollte hiermit gut bedient sein.