Libellenschwestern (Lisa Wingate)
2017: Avery Stafford, Tochter des Senators Wells Stafford, ist für eine Weile zu ihren Eltern zurückgekehrt, um ihren an Krebs erkrankten Vater bei seinen Terminen zu unterstützen. Bei einer Veranstaltung in einem Altenheim wird sie von der 90-jährigen May angesprochen, die sich für Averys Libellenarmband interessiert, wenig später entdeckt sie in Mays Zimmer auch eine alte Fotografie, die eine Frau zeigt, die Averys Großmutter Judy zum Verwechseln ähnlich sieht. Als sie versucht die Verbindung zwischen May und ihrer Familie zu begreifen, stößt sie auf ein wohl gehütetes Familiengeheimnis. 1939: Die junge Rill Foss wächst mit ihren vier Geschwistern und ihren Eltern auf einem Hausboot auf dem Mississippi auf. Als ihre Eltern die Kinder eines Tages, wegen eines medizinischen Notfalls, allein an Bord lassen, werden sie von Mitarbeitern der Tennessee Children’s Home Society aufgelesen und fortgebracht. Rill kämpft fortan darum, ihre Geschwister zusammen zu halten und einen Weg zurück zu den Eltern zu finden.
Eine liebe Freundin hat mir den Roman Libellenschwestern ans Herz gelegt und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Lisa Wingate erzählt hier eine wunderbare, sehr gefühlvolle Familiengeschichte, die teils auf wahren Begebenheiten beruht und mich von den ersten Seiten an in ihren Bann zog. Die Handlung spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen jeweils in den Jahren 2017 und 1939 und wird jeweils von Avery und Rill aus der Ich-Perspektive wiedergegeben. Die Darstellung der Familienbeziehungen, besonders die der Geschwister, hat mir sehr gut gefallen. Abgesehen von viel Gefühl, bietet Libellenschwestern, aber auch viele spannende Momente, so, dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte und wirklich Spaß am Lesen hatte. Einzig etwas unklar war mir, wieso das Familiengeheimnis zuvor überhaupt so gehütet wurde, da fehlte mir eine richtige Begründung. Aber, das war’s dann auch mit meinen Kritikpunkten. Eine absolute Empfehlung!