Die Optimisten (Rebecca Makkai)
Chicago, 1985: Yale ist 31 Jahre alt, lebt zusammen mit seinem Partner Charlie und arbeitet als begeisterter Kunstkenner für eine kleine Galerie. Doch die Zeit ist gezeichnet durch ein Virus, das herumgeht: AIDS. Immer öfter muss Yale dabei zu sehen, wie seine Freunde krank werden, dahin siechen und einer nach dem anderen beerdigt wird. Gerade erst ist einer seiner besten Freunde, Nico, gestorben, der von seiner kleinen Schwester Fiona bis zu seinem Tod gepflegt wurde. Während der Virus immer mehr Verluste sät, entdeckt Yale in der Sammlung einer alten Dame einige Kunstwerke, die seine Karriere und die Kunstwelt für immer verändern könnten…
Paris, 2015: Fiona ist nach Paris gereist um ihre Tochter Claire zu suchen. Diese hat den Kontakt zur Familie abgebrochen, eine Zeit lange in einer Sekte gelebt und soll nun in Paris untergetaucht sein. In Paris trifft Fiona auf Freunde aus Chicago, die sie an die schwere Zeit in den 80er und 90er Jahren erinnern und sie mit dem großen Schmerz von damals konfrontieren, der ihr noch immer nachhängt.
Meine Erwartungen an Rebecca Makkais Die Optimisten waren aufgrund vieler Lobeshymnen hoch. Und sie wurden alle erfüllt. Dieses Buch hat mich wirklich völlig eingenommen, bis zur letzten Seite gefesselt und mir ein bisschen (nein, sehr!) das Herz gebrochen. Die Handlung spielt sich auf zwei Ebenen ab, wobei man in den 80er Jahren Yale und im Jahr 2015 Fiona begleitet. Beide Handlungsstränge fand ich interessant, spannend und auf ihre eigene Art und Weise sehr bewegend. Die Fäden, die hier die Vergangenheit und Gegenwart verbinden, werden im Laufe der Zeit immer dichter, so, dass sich diese Geschichte entfaltet wie ein emotionales Feuerwerk. Die Autorin schafft es hier mit einer wunderschönen, gefühlvollen Sprache ihre Figuren und die ganze historische Kulisse in einer Intensität zum Leben zu erwecken, die Seltenheitswert hat. Ich fühlte mich den Figuren wahnsinnig nah und wurde wahrlich ins Herz getroffen. Davon abgesehen ist das Thema des Buches wichtig, berührend und immer noch aktuell. Für mich, schon jetzt ein Jahreshighlight und eine riesige Empfehlung!