Literatur

Die Kinder hören Pink Floyd (Alexander Gorkow)

Der 10-jährige Ich-Erzähler wächst in den 70er Jahren in einer westdeutschen Vorstadt auf. Mit den Eltern und der älteren Schwester wohnt er in einer gut situierten Gegend, die optimal raumnutzende Einbauküche ist der Stolz der ganzen Familie. Die ältere Schwester hat einen Herzfehler, durch den sie immer wieder längere Zeit im Krankenhaus verbringen muss. Ihre zähe, lebenshungrige Art imponiert dem Bruder und so wird die Schwester zu einem Orientierungspunkt in seinem, von Abenteuern des Alltags durchzogenem Leben. Eine gemeinsame Leidenschaft der Geschwister ist die Musik der Band Pink Floyd und jede neue Platte wird im Wohnzimmer unter Beaufsichtigung des Vaters feierlich eingeweiht. Das Statement und die tiefgründigen Songs tauchen ihre Welt in ein fast magisches Licht und geben vor allem der Schwester die Kraft sich gegen ihre Krankheit aufzulehnen…

Der Titel und die zeitliche Verordnung von Die Kinder hören Pink Floyd haben mich sofort angesprochen und ich freute mich sehr, als ich das Buch vom @kiwi_verlag zugeschickt bekam. Leider muss ich ehrlich sagen, dass es mich nicht so begeistern konnte, wie erhofft. Das lag für mich vor allem daran, dass es keine richtige Handlung gibt und ich die Erzählperspektive teilweise etwas anstrengend fand. Authentisch fühlte sich das Ganze für mich allemal an, genauso könnten die ausschweifenden Gedanken, die Erfahrungen aus Schule und Alltag eines 10-Jährigen, der in den 70ern aufwächst, aussehen. Dadurch, dass die Familie im Buch Gorkow mit Nachnamen heißt, ist es auch naheliegend, dass der Autor hier viele seiner eigenen Erlebnisse mitverarbeitet hat. Der Roman strotzt so von Nostalgie und Lebensnähe, mit der ich aber ehrlicherweise nicht so viel anfangen konnte. Vielleicht muss man selbst diese Zeit erlebt haben, um einen richtigen Zugang zu bekommen. Ich bin gespannt, was mein Papa zum Buch sagen wird. Mir fehlten hier leider die Anknüpfungspunkte, genauso wie ein roter Faden oder Spannungsaufbau.

Vielen Dank an @kiwi_verlag für das Buch!