Der Wal und das Ende der Welt (John Ironmonger)
Im abgeschiedenen 307 Seelen Dorf St. Piran im englischen Cornwall, ist die Aufregung groß, als eines Tages ein nackter Mann am Strand angeschwemmt wird. Bei dem Fremden handelt es sich um den Londoner Banker und Analysten Joe Haak, der auf der Flucht vor seiner Vergangenheit ist. Als am selben Tag auch noch ein Wal in der Bucht strandet, und Joe die Rettung desselben organisiert, schließen die Dorfbewohner den Neuankömmling schnell ins Herz. Er kommt beim pensionierten Dorfarzt unter und kennt bald jeden Einwohner beim Namen, besonders zugetan ist er Polly, der jungen Frau des Pfarrers, die ihn nicht weniger sympathisch findet. Der Grund für Joes Flucht aus London, holt ihn jedoch auch in St. Piran ein, denn die Welt steht vor einer globalen Katastrophe, die nur durch das Betrachten komplexer Zusammenhänge vorherzusehen war. Kann die Zivilisation dem drohenden Zerfall standhalten oder ist der Untergang der uns bekannten Welt bereits besiegelt?
Mich persönlich hat Der Wal und das Ende der Welt positiv überrascht, was vor allem am mitreißenden Schreibstil des Autors und der warmherzigen Darstellung des Dorfes lag. Für mich waren Handlung und Stil schlichtweg rund, ich wollte immer weiterlesen und beendete das Buch bereits nach knapp zwei Tagen. Die, teils schrulligen Dorfbewohner, und auch Joe, den Hauptprotagonisten schloss ich sehr schnell ins Herz. Ich fühlte mich ihnen nah, fieberte mit ihren individuellen Schicksalen mit und konnte ihre Handlungen nachvollziehen. Darüber hinaus fand ich das Buch sehr informativ, der Einblick in die komplexen Strukturen, die unsere Gesellschaft zusammenhalten, war interessant und spannend. Die vom Autor im Anhang erläuterten Quellen machten den wissenschaftlichen Teil des Buches außerdem glaubwürdig. Für mich ein tolles Buch, mit einer starken Botschaft, das ich gerne empfehle.