Thriller

Der Tausch (Julie Clark)

Als junges Mädchen erlebt Meg Williams wie eine Klassenkameradin nach einem Missbrauchsfall ohne ein Wort die Schule verlässt, während für den involvierten Lehrer kaum Konsequenzen folgen. Wenig später werden sie und ihre Mutter selbst zu Opfern, als der neue Freund der Mutter, dieser und Meg durch einen hinterhältigen Betrug ihr geliebtes Heim, das Haus am Canyon Drive, entreißt. Jahre später ist Meg zu einer Meisterin der Täuschung geworfen. Sie sucht sich gezielt Männer aus, die Frauen zu ihrem Vergnügen benutzen, nistet sich in deren Leben ein und bringt diese um ihr Vermögen und ihren guten Ruf, bevor sie lautlos wieder verschwindet. Nun steht sie kurz davor, endlich Rache an dem Mann zu nehmen, der ihr Leben und das ihrer Mom zerstörte. Was Meg nicht ahnt: Auch sie wird verfolgt, und das schon seit langer Zeit. Die Journalistin Kat hat ebenfalls eine Rechnung offen, allerdings mit keiner geringeren als Meg.

Letztes Jahr habe ich mit viel Begeisterung Julie Clarks erstes Buch Der Tausch gelesen. Ähnlich wie Der Tausch würde ich ihr neues Werk Der Plan nicht unbedingt als Thriller betiteln, für mich sind beide Bücher Spannungsromane, die ohne Mord & Todschlag auskommen, dafür aber Formen von Gewalt, Unterdrückung und sozialer Ungerechtigkeit behandeln. Die Kapitel von Der Plan werden jeweils aus der Perspektive von Meg und Kat erzählt und springen dabei auch immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen. Clarks Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, die Geschichte hat ordentlich Tempo und in meinen Augen keine erwähnenswerten Längen. Zu sehen, wie beide Frauen sich langsam annähern, ohne dabei ihre tatsächlichen Pläne offenzulegen, ist durchaus interessant und die ganze Thematik, die Art und Weise wie Meg die Männer hinters Licht führt, hat ihren eigenen Reiz. Am Ende fehlte mir dann aber doch ein bisschen die Spannung, ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass eine der beiden Figuren sich in ernsthafter Gefahr befindet. Ich habe Der Plan somit gerne gelesen, wurde aber nicht umgehauen.