Der Schattenmörder (Alex North)
Paul Adams kehrt nach 25 Jahren zum ersten Mal in seinen Heimatort Gritten zurück, weil seine Mutter im Sterben liegt. Dass er die Stadt so lange mied hat seine Gründe: als Teenager begangen zwei seiner Freunde, der charismatische Charlie und dessen Mitläufer William einen Mord an einem weiteren Jugendlichen. William kam ins Gefängnis, während Charlie für immer spurlos verschwand. Auch jetzt noch ist Gritten für Paul ein Ort der dunklen Erinnerung und nur kurz nach seiner Ankunft geschehen merkwürdige Dinge. Seine Mutter behauptet vehement, jemand würde sich im Wald hinterm Grundstück herumtreiben und als Paul den Dachboden des Hauses betritt findet er dort unzählige, blutige Handabdrücke. Zaghaft beginnt sich Paul der Vergangenheit zu stellen und alte Fragen ans Licht zu zerren: Was ist am Tag des Mordes tatsächlich mit Charlie geschehen und welche Bedeutung haben dessen Traumtagebücher mit dem geheimnisvollen Fall?
Das Buch Der Schattenmörder habe ich innerhalb von zwei Tagen ausgelesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Paul und der Kommissarin Amanda erzählt, wobei die Erzählungen von Paul immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit beinhalten. Alex North konnte mich mit seinem atmosphärischen Schreibstil schnell mitreißen. Gut gefallen haben mir auch die leicht gruseligen, fast schon mystischen Elemente, die durch das Thema luzides Träumen aufgeworfen werden und ordentlich Spannung mit sich brachten. Mit dem Ende war ich leider nicht ganz einverstanden, in meinen Augen blieben einige Fragen ungeklärt, während die Erklärungen gleichzeitig etwas lahm oder unrealistisch waren. Das fand ich schade, weil die wirklich gute und fesselnde Geschichte mich dadurch etwas unbefriedigt zurückließ. Meine Kollegin, die das Buch zeitgleich mit mir gelesen hat, war vom Ende allerdings total begeistert, so, dass es sich in diesem Falle wohl wirklich um eine Geschmacksache handelt. Für mich ein spannender, sehr einnehmender Thriller mit etwas schwächerem Ende. Vielen Dank an das @bloggerportal und den @blanvalet.verlag für die Bereitstellung des Buches.
