Der Funke des Lebens (Jodi Picoult)
Hugh McElroy feiert gerade mit seinen Kollegen seinen 40. Geburtstag als er zum Dienst gerufen wird. Ein Mann mit einer Waffe ist in eine Frauenklinik in Jackson, Missisippi eingedrungen, hat dort um sich geschossen und anschließend Geiseln genommen. Als Unterhändler ist es Hughs Aufgabe mit dem Geiselnehmer zu kommunizieren und die Freilassung der Geiseln auszuhandeln. In der Klinik befinden sich zu diesem Zeitpunkt unter anderem eine Krankenschwester, der diensthabende Arzt, eine, als Patientin getarnte Abtreibungsgegnerin und die junge Joy, die gerade einen Eingriff hinter sich hat. Besonders erschüttert ist Hugh McElroy allerdings als er im Hintergrund die Stimme seiner 15-jährigen Tochter Wren vernimmt. Was hat sie in der Klinik zu suchen? Und wieso, hat sie sich ihm diesbezüglich nicht anvertraut? Das Leben seiner eigenen Tochter in den Händen haltend, nimmt er das Gespräch mit dem Mann auf, der mit seiner Waffe im Inneren des Gebäudes herrscht. Was hat ihn dazu bewegt an jenem Tag herzukommen? Und kann es Hugh es schaffen, die Geiseln vor dem Zorn des Mannes zu bewahren?
Der Funke des Lebens war mein erstes Buch von Jodi Picoult. Die Geschichte verläuft hierbei rückwärts, so beginnt die Erzählung um 17 Uhr und geht dann Stunde für Stunde bis 8 Uhr morgens zurück. Um das Ende aber nicht komplett vorweg zu nehmen, folgt dieses anschließend in einem Epilog. Ich fand diese Struktur sehr interessant und förderlich für den Spannungsaufbau, weil man so rückwirkend erfährt, was die einzelnen Figuren dazu bewogen hat an diesem Tag in die Klinik zu kommen und was ihre jeweiligen Vorgeschichten sind. Jodi Picoult schreibt feinfühlig und ohne jegliche Längen. Die sensiblen Themen Abtreibung, Selbstbestimmung und Verlust hat Picoult meiner Meinung nach nachvollziehbar und vielschichtig darstellen können, was Der Funke meines Lebens zu einem sehr besonderen, weitsichtigen Buch für mich machte. Eine mitreißende, emotionale Geschichte, die an Aktualität nicht verliert.