Call me by your name (André Aciman)
Der siebzehnjährige Elio verbringt den Sommer, wie jedes Jahr, im Sommerhaus seiner Eltern an der italienischen Riviera. Sein Vater, ein angesehener Professor pflegt die Tradition jährlich einen Studenten oder eine Studentin für sechs Wochen in das Sommerhaus einzuladen, wo diese Zeit und Ruhe für ihre wissenschaftlichen Arbeiten finden sollen. Als Elio den Harvard Absolventen Oliver zum ersten Mal erblickt, überkommt ihn ein Verlangen, das er noch nie zuvor empfunden hat. Oliver ist gut aussehend, intelligent und versprüht einen Charme, der bald sämtliche Bewohner des Hauses verzaubert. Bald zeigt sich, dass Oliver auch ein Auge auf Elio geworfen hat, doch die beiden jungen Männer sind verunsichert und beginnen ein Spiel zu spielen, das immer wieder zwischen Begierde und Zurückweisung hin und her gleitet. Auf der Suche nach Akzeptanz und Zärtlichkeit wird der Sommer für Elio schließlich alles verändern…
Weil ich den Film zu Call me by your name so gerne gesehen habe, hatte ich seit einer Weile vor, auch endlich das Buch zu lesen. Genau wie der Film, passt das Buch perfekt in den Sommer: Die ganze träge Sommerferienatmosphäre, das Italien der 80er Jahre, dieses wunderschöne Sommerhaus, all das wurde für mich absolut fühlbar und materialisierte sich vor meinen Augen. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Elio erzählt, der sich nicht immer an stringente Abläufe hält, sondern immer Mal wieder auch zwischen verschiedenen Eindrücken hin und her springt. In meinen Augen wurden seine Gefühle und Gedanken, die Verunsicherung, das Verlangen und die sexuelle Neugierde sehr authentisch beschrieben, auch, wenn manche Stellen zugegeben etwas befremdlich zu lesen sind. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, habe mich von der Stimmung und der wunderschönen Sprache mitreißen lassen. Andererseits kann ich Menschen, denen das Buch zu ausschweifend, zu träumerisch oder vielleicht sogar langweilig erscheint, ebenso verstehen. Ich glaube an dem Stil scheiden sich die Geister, ich fand es schön.
