Literatur

Die Herzen der Männer (Nickolas Butler)

Wisconsin 1962: Wie jedes Jahr fahren Nelson und sein Vater gemeinsam ins Ferienlager der Pfadfinder. Dass Nelson ein ausgezeichneter Pfadfinder ist, interessiert seinen Vater jedoch wenig. Vielmehr schämt er sich für seinen Sohn, der keine Freunde findet, von den anderen Kindern gehänselt wird und jeden Morgen die Fanfare auf seiner Trompete vorspielt. Einzig der etwas ältere Jonathan Quick scheint es nicht auf Nelson abgesehen zu haben, doch ist seine Freundschaft zu Nelson wirklich aufrichtig?
Jahre später ist es Jonathan selbst, der seinen Sohn Trevor ins Pfadfinderlager begleitet und sich von der Feinfühligkeit seines Sohns abgestoßen fühlt. Trevor, der an die wahre Liebe glaubt und von seiner Highschool Freundin schwärmt, anstatt sich mit seinem Vater zu betrinken, ist in Jonathans Augen viel zu verweichlicht. Im Pfadfinderlager treffen sie auch Nelson wieder, der im Vietnamkrieg gedient hat und alles andere, als der einsame Junge von damals ist…

In seinem Roman Die Herzen der Männer spannt Nickolas Butler eine Geschichte über drei Generationen hinweg, in denen er die Seelenleben der Männer, und die Beziehungen von Vätern zu ihren Söhnen beleuchtet. Was mir auch schon bei Shotgun Lovesongs gefallen hat, ist der wunderschöne, sehr ruhige Schreibstil des Autors, der mich sofort voll und ganz in die Welt der Protagonisten hineingesogen hat. Butler versteht es, komplexe Figuren und Beziehungen auf sehr authentische, feinfühlige Weise zu erschaffen. Ich habe die Geschichte von Nelson, Jonathan und Trevor gerne gelesen, auch, wenn ich zugeben muss, dass das Thema des Romans und die Umgebung, die doch immer um das Pfadfinderlager kreist, nicht ganz „mein Ding“ waren und es mir somit manchmal etwas schwerfiel, richtig in die Handlung abzutauchen. Ein gutes Buch, das mich aber nicht so fesseln konnte, wie erhofft.

Vielen Dank an das @bloggerportal & @heyne.verlag für die Bereitstellung des Buches.