Acht Berge (Paolo Cognetti)
Als Pietro elf Jahre alt ist, erwerben seine Eltern ein Haus in Grana, einer kleinen norditalienische Gemeinde in den Bergen, wo sie im Sommer dem Großstadtleben Mailands entfliehen wollen. Besonders Pietros Vater zieht es ins Gebirge, stundenlang besteigt er die Gipfel der Umgebung, nicht selten begleitet von seinem Sohn. Im Dorf lernt Pietro auch Bruno kennen, Bruno, der in Grana aufgewachsen ist, in den Bergen lebt und gemeinsam mit seiner Familie den Bergbau und eine traditionelle Käserei betreibt. Die beiden Jungen werden Freunde, durchstreifen in ihren Sommern gemeinsam die Umgebung und werden Seite an Seite erwachsen. Doch Pietro zieht es hinaus in die Welt, er reist nach Nepal, besteigt den Mount Everest und kommt nur noch selten nach Grana, während Bruno im Dorf bleibt und das Geschäft seines Onkels erhält. Kann ihre Freundschaft, die so tief verwurzelt ist, trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege bestehen?
Der Roman Acht Berge hat mir sehr gefallen. Es handelt sich hierbei um eine leicht zu lesende, jedoch sehr tiefgründige Geschichte über Freundschaft, über Vater-Sohn Beziehungen und über die Liebe zur Natur, und im Speziellen zu den Bergen. Ich mochte den ruhigen und gefühlvollen Schreibstil von Paolo Cognetti, der die Atmosphäre jener Umgebung auf wunderbare Weise wiedergibt. Erzählt wird die Geschichte von Pietro aus der Ich-Perspektive, wobei man ihn als Leser über Jahre hinweg begleitet und ein gutes Gefühl für die Beziehungen der Protagonisten entwickelt. Sowohl die Kulisse als auch die, im Roman vorkommenden Personen konnten mich schnell für sich gewinnen, ihre unterschiedlichen Lebenseinstellungen haben mich zum Nachdenken und Mitfühlen angeregt. Für mich war Acht Berge ein leiser, melancholischer Roman mit Tiefgang, den ich innerhalb eines Tages weggelesen habe. Ich kann ihn euch deshalb mit gutem Gewissen ans Herz legen, insbesondere, wenn ihr gerne etwas nachdenklichere Geschichten lest.