Schlaft gut ihr fiesen Gedanken (John Green)
Aza Holmes ist wenig begeistert, als sie von ihrer besten Freundin Daisy dazu überredet wird, ihr bei der Suche nach dem geflohenen Milliardären Russell Picket zu helfen, auf den 100.000 Dollar ausgesetzt sind. Eigentlich ist sie nämlich viel zu sehr mit ihren eigenen Ängsten und Gedanken beschäftigt, die sich nicht selten wie eine Spirale, immer enger um sie ziehen und völlig einnehmen. Ihre ständige Befürchtung an C. Difficile erkrankt zu sein und ihre Bemühungen sämtlichen Möglichkeiten einer Ansteckung aus dem Weg zu gehen, nehmen schon genug Zeit und Raum in ihrem Leben ein. Außerdem bedeutet die Suche nach Pickett auch zwangsläufig Davis wiederzusehen, den Sohn des Milliardärs, mit dem Aza einst befreundet war und der sie bisher als einziger richtig verstanden hat. Kann Aza es trotz ihrer Ängste schaffen Daisy zu unterstützen und vielleicht auch die Beziehung zu Davis neu entstehen zu lassen?
Als ich Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken beendete war ich hin und weg. Der Einstieg in das Buch hingegen fiel mir nicht so leicht und die Dialoge und „lustigen Szenen“, auf den ersten 60 Seiten wirkten auf mich irgendwie hölzern, ein wenig zu „gewollt jugendlich“ und pseudo-philosophisch. Ich war verunsichert, las jedoch weiter und wurde letztendlich doch noch überzeugt. Sowohl John Greens Sprache als auch die Handlung wurden von Seite zu Seite besser und zogen mich schließlich völlig in ihren Bann. Aza ist mir sehr ans Herz gewachsen und die Darstellungen ihrer psychischen Erkrankung waren ehrlich, einfühlsam und haben es mir ermöglicht schnell eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Auch die Beziehungen zu Daisy und Davis, wirkten auf mich sehr authentisch. Nach erwähnten Anfangsschwierigkeiten, habe ich mich einmal wieder in Greens Schreibstil verliebt, die Art und Weise, wie er das wahrhaftige Leben in solch schöner, bedeutungsschwerer Sprache verpackt, bewundere ich sehr und einige Zeilen wurden direkt abgeschrieben. Ein tolles Buch, wenn man den Anfang überwunden hat.