Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau (Björn Stephan)
Deutschland 1994: Der dreizehnjährige Sascha Labude lebt mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Nina in Klein Krebslow, einer Kleinstadt in der ehemaligen DDR. Gemeinsam bewohnen sie eine Wohnung in einer Siedlung, nur zwei Etagen über den berüchtigten Pawelke Brüdern, die seit jeher die Nachbarschaft terrorisieren. Saschas bester Freund Sonny, der größte Elton John Fan der Welt, ist ein begabter Musiker. Sascha selbst hingegen hält sein Hobby geheim: Er sammelt einzigartige Wörter und schreibt diese in einem Notizheft nieder. Als ein neues Mädchen in die Nachbarschaft zieht und in Saschas Klasse kommt ist dieser sofort fasziniert. Denn die weltraumbegeisterte Juri ist nicht nur ganz anders als die anderen Mädchen, sondern auch wahnsinnig mutig. So mutig, sogar den Pawelkes die Stirn zu bieten. Und so beginnt ein Sommer, der Saschas Leben und das der ganzen Siedlung für immer verändern wird…
Bei Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau handelt es sich um einen wunderbaren, sprachgewaltigen Coming-of-Age Roman. Von der Covergestaltung war ich sofort begeistert, vom Inhalt allerdings auch. Die Geschichte wird größtenteils aus der Perspektive von Sascha erzählt, dem Björn Stephan eine glaubhafte und warmherzige Stimme verleiht. Die ganze Atmosphäre, das Leben in der Siedlung und das Echo des „untergegangenen Landes“, das in den Menschen noch nachhallt, wurden sehr greifbar. Auch fand ich die Geschichte um Sascha, Juri und Sonny spannend und interessant zu verfolgen. Dass das Thema Weltraum Einzug fand, hat mir ebenfalls total gut gefallen und passte gut zum Rest der Geschichte. Was man hier erfuhr fand ich teils echt faszinierend, genau wie die Bilder, die dem Buch beigefügt wurden. Björn Stephan schreibt flüssig und einfach schön. Manches war vielleicht ein kleines bisschen kitschig, aber das störte mich tatsächlich überhaupt nicht. Ich kann euch diese lebensnahe, gefühlvolle Buch wirklich empfehlen.
Vielen Dank an @galiani_verlag für das Rezensionsexemplar.
