Liebe und Verderben (Kristin Hannah)
Leni Albright ist 13 Jahre alt, als ihre Eltern beschließen nach Alaska zu ziehen. Ihr Vater leidet seit seiner Zeit im Vietnam Krieg an einem Trauma und kann nie lange an einem Ort bleiben, umso mehr erscheint ihm die geerbte Hütte im hohen Norden als Hoffnung auf ein besseres Leben weit weg vom Trubel der Stadt. Trotz der einfachen Verhältnisse und der Einsamkeit Alaskas fühlt sich die Familie wohl. Leni schließt Freundschaft mit dem Nachbarssohn Matthew, aus der sich langsam eine Romanze entwickelt. Doch die inneren Dämonen des Vaters sind eine tickende Zeitbombe und die Winter in Alaska sind dunkel und lang.
Ich war mir zunächst wegen des etwas kitschigen Titels nicht sicher, ob das Buch etwas für mich ist. Liebe und Verderben (auf Englisch: The great alone) hat mich jedoch sehr positiv überrascht und wirklich bewegt. Der Roman umspannt ca. 10 Jahre, in denen man vor allem Leni durch die Geschichte begleitet. Kristin Hannah hat es wirklich geschafft, die Emotionen so rüberzubringen, dass ich wie gebannt von ihren Worten war. Ich habe die Begeisterung und Neugierde mit Leni geteilt, als sie ihre neue Heimat Stück für Stück entdeckt, die lieben Nachbarn und Dorfbewohner, deren Gemeinschaft mich sehr rührte. Ich habe ihre tiefe Verbundenheit zu Matthew nachempfunden, die sich sehr authentisch entwickelt und ich spürte auch ihre Angst, die Beklemmung, das „Immer auf der Hut sein“, vor dem unberechenbaren Vater, der ja doch immer noch der eigene Vater ist. Es ist wunderschön geschrieben, emotional und spannend gleichermaßen, ich habe jede Seite geliebt.