Literatur

Die einzige Geschichte (Julian Barnes)

Paul lernt in dem Tennisclub, in den ihn seine Eltern geschickt haben, Susan kennen und verliebt sich in sie. Allerdings ist Paul gerade 19 und Susan 48 Jahre alt und obendrein verheiratet. Dennoch gehen sie eine Beziehung miteinander ein, von der weder Pauls Eltern noch Susans Mann sehr begeistert sind. Relativ schnell ziehen sie gemeinsam nach London, doch die Leichtigkeit, die im Anfang ihrer Beziehung lag, weicht einem gegenteiligen Gefühl und Paul wird langsam klar, was für Herausforderungen diese Liebe an ihn und Susan wirklich stellt.
Die einzige Geschichte hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Sprachlich war der Roman sehr gut, viele Stellen habe ich mir notiert, manchmal ganze Sätze rausgeschrieben, weil sie mir als so schön, so wahr erschienen. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass das nicht mein Buch ist, dass ich vielleicht etwas mehr Lebens- und Leseerfahrung haben müsste, um das volle Ausmaß der Geschichte zu begreifen. So blieb für mich alles etwas auf der Oberfläche, der Sinn erschloss sich mir nicht völlig, ich war stellenweise gelangweilt (insbesondere im ersten Drittel) von der so ins Blaue erzählten Geschichte. Mit Paul wurde ich irgendwie nicht warm, gerne hätte ich mehr von Susan erfahren, über ihr Leben und ihre Gedanken. Was soll ich sagen? Vielleicht offenbart sich mir das Meisterwerk in diesem Buch, wenn ich es in ein paar Jahren nochmal lese.