Die Detektive vom Bhoot-Basar (Deepa Anappara)
Jai ist 10 Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seiner älteren Schwestern Runu-Didi am Rande einer Stadt des nördlichen Indiens. Zu viert teilen sie sich einen Raum, der Fernseher, auf dem Jai am liebsten Polizei-Dokus ansieht, ist ihr wertvollster Besitz. Jeden Tag machen Jai und seine Freunde Faiz und Pari sich vom dichten Smog umgeben auf den Weg zur Schule, vorbei am Bhoot-Basar, einem riesigen Markt, der nicht nur Geheimnisse, sondern auch Gefahren birgt. Als eines Tages ihr Klassenkamerad Bahadur vermisst wird, und die ortsansässige Polizei sich weigert der Familie des Jungen zu helfen, beschließt Jai gemeinsam mit seinen Freunden die Ermittlungen aufzunehmen und den Fall auf eigene Faust zu lösen. Doch kurze Zeit später verschwinden weitere Kinder spurlos und ein Kampf gegen die Zeit beginnt…
Beim Lesen von Die Detektive vom Bhoot-Basar fand ich besonders faszinierend, wie ein Buch einem ein fernes Land näher bringen kann. Die Eindrücke, die ich durch die Augen von Jai vom armen, unterhalb der Hochhäuser der Mittelschicht angesiedelten, Ort Basti, gewinnen konnte, haben mir sehr gefallen. Themen wie Armut, Korruption und Ausbeutung fanden in diese Geschichte Einzug und wurden, soweit ich es beurteilen kann, authentisch umgesetzt. Leider hat mich der Schreibstil der Autorin nicht so in ihren Bann ziehen können, wie erhofft. Dass die Handlung durch die Perspektive von Kindern erlebt wird, kann seinen Reiz haben, in diesem Fall machte es das Lesen für mich aber eher anstrengend, und, dadurch dass die „Ermittlungen“ von Jai nur sehr schleppend verlaufen, auch etwas langweilig. Die Detektive vom Bhoot-Basar lässt mich somit mit gemischten Gefühlen zurück. Ein Buch mit interessanter Thematik vor faszinierender, authentischer Kulisse, das mich in seiner Umsetzung jedoch nicht vollends überzeugen konnte.