Du gehörst uns (J. P. Delaney)
Pete und Madeline Riley bewohnen mit ihrem zweijährigen Sohn Theo ein kleines Haus in London. Als eines Tages ein unbekannter Mann vor ihrer Tür steht, kann Pete es kaum fassen: Der Fremde, der sich als Miles Lambert vorstellt, ist Theo wie aus dem Gesicht geschnitten. Noch unfassbarer ist das, was Miles Pete anschließend offenbart: Angeblich wurden die Söhne der beiden Familien auf der Frühchen Station vertauscht, somit sind Miles und seine Frau Lucy Theos leibliche Eltern, deren Sohn David hingegen gehört eigentlich zu Maddie und Pete. Zum Glück sind Miles und Lucy überaus freundlich, alle sind sich einig, dass man die Kinder nicht tauschen, einander aber am Leben des anderen teilhaben lassen will. Langsam aber bröckelt die Fassade der perfekten Lamberts und Pete beginnt Lucy und Miles immer stärker zu misstrauen. Als schließlich eine Klage ins Haus flattert, beginnt ein erbitterter Kampf, der für Pete und seine Familie zur großen Gefahr wird.
Bei Du gehörst uns handelt es sich in meinen Augen um keinen klassischen Thriller: Keine Leiche, keine Ermittlungen. Stattdessen spielt sich alles im häuslichen Rahmen, im normalen Leben ab. Das machte die Geschichte für mich allerdings absolut fühlbar und die Situation, die langsam aber sicher völlig aus dem Ruder läuft, umso beängstigender. Pete und Maddie, die abwechselnd aus ihren Perspektiven erzählen, waren für mich großartige Protagonisten, grundsätzlich sympathisch, nachvollziehbar aber eben auch nicht unfehlbar. Jeder hegt seine kleinen Geheimnisse, neben der Angst um ihren Sohn und Ziehsohn, gerät auch ihre Beziehung ins Wanken. Delaney hat es geschafft ein psychologisches, hochspannendes Familiendrama zu kreieren, das mich bis zum Ende fesselte. Der Rechtsstreit, die Ermittlungen, das Jugendamt, all das wirkte auf mich genauso glaubhaft, wie die Figuren selbst und auch das Ende konnte mich absolut überzeugen. Für mich war dieser Thriller eine positive Überraschung, spannend, lebensnah und feinfühlig. Große Empfehlung.
Vielen Dank an @bloggerportal und @penguin_verlag für das Buch.