Nagel im Himmel (Patrick Hofmann)
Oliver Seuß ist nicht wie der Rest seiner Familie. Er wächst in einem kleinen Dorf in Sachsen auf, lebt allein mit seinem Vater, da die Mutter diesen kurz nach Olivers Geburt verließ. Seine große Leidenschaft, seine Begabung ist die Mathematik, eine Gabe, die von seinen Verwandten vielmehr mit Argwohn beäugt wird. Mit zwölf kommt Oliver auf eine Spezialschule in Grimma, kann als Teenager sein Können bei landesweiten Wettbewerben behaupten und schafft mit siebzehn bei einer Mathemeisterschaft in Montreal seinen wissenschaftlichen Durchbruch. Von sämtlichen Institutionen umworben, kann er sich schließlich einen Traum erfüllen: er darf dauerhaft an der Riemannschen Vermutung, einem komplexen Mathematikproblem forschen. Doch die Gesellschaft der Zahlen stürzt ihn bald in tiefe Verzweiflung und Einsamkeit, aus der ihn nur Ina, die Physikerin, befreien kann.
Leider habe ich mich beim Lesen von Nagel im Himmel sehr schwergetan. Zu Oliver, den wir über ca. 15 Jahre seines Lebens begleiten, konnte ich aufgrund der recht distanzierten Erzählweise keine wirkliche Verbindung aufbauen. Die ausschweifenden Erläuterungen mathematischer Probleme stoppten immer wieder meinen Lesefluss und waren für mich schlichtweg uninteressant. Gut gefallen hat mir Patrick Hofmanns Schreibstil, der sich im Laufe des Besuches immer wieder leicht verändert und damit die Stimmung der jeweiligen Textstellen unterstreicht. Die Familiengeschichte Olivers war grundsätzlich interessant, konnte mich aber einfach nicht so packen und berühren, wie ich es mir gewünscht hätte. Das letzte Drittel des Buches, in dem dann auch Ina eine größere Rolle spielt, hat mir etwas besser gefallen als der Rest, was daran lag, dass ich Ina (wesentlich lieber als Oliver) mochte. Für mich ein gut geschriebenes Buch, dessen Geschichte und Figuren mich jedoch nicht recht abholen konnten.
Vielen Dank an das @bloggerportal und @penguinverlag für die Bereitstellung des Romans.