Fuchs 8 (George Saunders)
Fuchs 8 lebt gemeinsam mit seinen ebenfalls durchnummerierten Fuchsfreunden im Wald am Rande der Stadt. Im Gegensatz zu seinen Freunden ist Fuchs 8 sehr an den Menschen interessiert, oft sitzt er stundenlang an den Fenstern ihrer Häuser, lauscht ihnen, wenn sie ihren „Jungen“ Gute Nacht Geschichten vorlesen und lernt so „Menschich“ zu verstehen und zu sprechen. Als in der Nähe des Waldes ein Einkaufszentrum gebaut wird, ist Fuchs 8 zunächst begeistert von den Fähigkeiten der Menschen, etwas so Großes, Imposantes aus dem Nichts zu erschaffen, doch schon bald wird die Vegetation des Waldes zerstört und die Füchse finden keine Nahrung mehr. Fuchs 8, der immer öfter um sein eigenes Leben und das seiner Freunde fürchten muss, beschließt einen Brief an die Menschen zu schreiben, um zu verstehen, wie sie auf der einen Seite so toll und auf der anderen Seite so böse sein können.
Bei Fuchs 8 handelt es sich um ein wirklich schmales Büchlein mit ca. 50 Seiten, das nicht nur Text, sondern auch die sehr liebevoll gestalteten Illustrationen von Chelsea Cardinal enthält. Die Geschichte wird von Fuchs 8 in Briefform erzählt und richtet sich direkt an uns, die Menschen. Dadurch, dass er das „Mänschisch“, noch nicht perfekt beherrscht sind Orthographie und Rechtschreibung entsprechend fehlerhaft (Beispiel: „Zuers möchte ich sagen, Entschuldigung für alle Wörter di ich falsch schreibe. Weil ich bin ein Fuks!“ – Seite 1). In diesen etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil musste ich erstmal reinkommen, nach ein paar Seiten hat es mich aber nicht mehr gestört und ich konnte ganz in die Geschichte eintauchen. Diese ist einzigartig, sehr warmherzig und hat mich wirklich berührt und zum Nachdenken angeregt. Fuchs 8 ist so eine tolle, liebenswerte Figur, die mein Herz sofort für sich gewinnen konnte. Eine kleine Geschichte, mit umso mehr Wirkungskraft.