Literatur

Den Himmel stürmen (Paolo Giordano)

Teresa verbringt die Sommer jedes Jahr bei ihrer Großmutter in Speziale. Hier lernt sie eines Tages Bern, Nicola und Tommaso kennen, als diese nachts heimlich im Pool der Großmutter baden. Die drei Jungen leben recht isoliert auf dem benachbarten Hof unter der Aufsicht von Cesare, der sie streng gläubig erzieht, und dessen Frau. Sommer für Sommer wächst die Verbindung von Teresa und den Nachbarsjungen, genau wie ihre Liebe zu Bern. Jahre später bewirtschaften Bern, Teresa und Tommaso, unter der Prämisse nicht aktiv in die Natur einzugreifen, gemeinsam den Hof, während Nicola Polizist geworden ist. Der Frieden auf dem Hof währt jedoch nicht lange, Freundschaften zerbrechen und Teresa sieht sich mit der Frage konfrontiert, ob sie Berns Leidenschaften weiter folgen oder ihren eigenen Weg einschlagen soll.

Paolo Giordanos Roman Den Himmel stürmen hat mir gut gefallen. Er erzählt hier eine Geschichte über Freundschaft, Leidenschaft und das Vergeben, die mit authentischen und vielschichtigen Figuren besetzt wurde. Die Handlung setzt sich aus Szenen verschiedener Zeitebenen zusammen, was jedoch sehr gut nachvollziehbar ist und einen umfangreichen Einblick in die verschiedenen Figuren und Situationen gibt. Die Art und Weise, wie Giordano mit seinen Worten Gefühle, Personen und Orte entstehen lässt fand ich beeindruckend und auch das Ende des Romans war für mich rund, eindringlich und gesellschaftskritisch. Manchmal zog es sich ein bisschen, die ein oder andere Stelle fand ich vielleicht etwas zu melancholisch, aber insgesamt war Den Himmel stürmen für mich ein wirklich gutes, auch sprachlich sehr überzeugendes Buch.