Thriller

Blutroter Schatten (Patricia Walters)

Sam ist 16, als sie früher von der Schule nach Hause kommt und ihr Leben in tausend Scherben zerbricht. Sie findet ihren Vater, den Anwalt Thomas Rhode in der Küche, als dieser gerade die Reinigungskraft der Familie erschlägt. Beim Prozess gegen Rhode kommen weitere Morde ans Licht, der Mann, der aus purer Freude zu töten scheint, wird zu lebenslänglicher Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Zehn Jahre später treibt erneut ein Serienkiller sein Unwesen, der Täter, der von der Presse als „Schlitzer“ bezeichnet wird, scheint wahllos aber überaus grausam zu töten und hinterlässt bei seinen Opfern nur einen Hinweis: Eine kleine Karte die den Schriftzug „Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rhode“ trägt. Rhode selbst sitzt weiter ein, doch kennt er den Schlitzer womöglich? Die Polizei bittet den verurteilten Killer um Mithilfe, doch der will nur mit einer Person sprechen: Seiner Tochter Sam, die seit zehn Jahren nichts anderes versucht, als ihren Vater für immer zu vergessen.

Ich habe zu Blutroter Schatten gegriffen, weil ich Lust auf einen klassischen Thriller hatte und über das Buch schon viel Gutes gehört hatte. Leider kann ich mich den positiven Besprechungen nicht anschließen. Für mich war blutroter Schatten vielmehr eine Enttäuschung. Die Figuren empfand ich als wenig vielschichtig und vielmehr schablonenartig, die Sprache als relativ platt und unoriginell. Oft wiederholten sich bestimmte Formulierungen und Wörter, auch einzelne „Tricks“ (wie Träume, die sich erst später als Träume entpuppen) wurden zu repetitiv verwendet. Sam ist die einzige Figur, die etwas Profil gewinnt, Ermittlerin Nadine Herfurth hingegen blieb für mich bis zum Ende sehr blass. Auch hielt Blutroter Schatten für mich kaum Spannung bereit, die Handlung war insgesamt wenig komplex und verläuft nach bekannten Mustern, Wendungen und Überraschungen gab es hier keine, dafür aber reichlich unnötig grausame Details und Küchenpsychologie á la „Überwinde dein jahrelanges Trauma einfach mit einer Probestunde im Boxclub“. Es tut mir leid, hier so hart sein zu müssen, aber das war leider nichts für mich.