Alle Toten fliegen hoch – Amerika (Joachim Meyerhoff)
In einer deutschen Kleinstadt aufgewachsen zieht es den 17-jährigen Joachim kurz vor dem Schulabschluss nach Amerika. Schon beim Auswahlverfahren merkt er, dass er sich hier, zwischen all den weltgewandten Großstädterkids, durch ein paar Tricks behaupten muss, um einen Platz zu ergattern und gibt schließlich an, strenggläubig und wahnsinnig naturbegeistert zu sein. Die Folge: Er landet in der Prärie Wyomings, im Schatten der Rocky Mountains bei einer sehr religiösen, aber liebevollen Gastfamilie. Nachdem der erste Kulturschock überwunden ist, beginnt Joachim sich einzuleben. Sehnlichst erwartet er den Beginn der Basketballsaison, belegt an der örtlichen Highschool lauter spaßig klingende Kurse und versucht das störrische Pferd seines ihm nicht gerade wohlgesonnenen Gastbruders zu zähmen. Als er gerade beginnt sich in Laramie zuhause zu fühlen, erreicht ihn ein Anruf aus Deutschland und nichts ist mehr, wie es war.
Alle Toten fliegen hoch – Amerika hat mich wahrlich aus den Socken gehauen. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer autobiographischen Romanreihe, deren zweiten Teil ich mir direkt am Anschluss bestellen musste. Joachim Meyerhoff hat eine einzigartige, mitreißende Art zu erzählen. An vielen Stellen des Buches musste ich schmunzeln oder sogar lachen, an anderen war ich tief berührt und habe die ein oder andere Träne verdrückt. Meyerhoff hat ein großes Talent dafür, Komik und Tragik miteinander zu verbinden. Ich habe mich dem Hauptprotagonisten wahnsinnig nahe gefühlt, konnte seine Handlungen und seine Gefühle nachempfinden, habe die Welt durch seine Augen gesehen. Auch konnte ich so viele kleine Details aus meinem eigenen Schüleraustausch nach Amerika wiedererkennen. Die Ehrlichkeit dieses Buches hat mich überzeugt, genau wie die Sprache des Autors. Dieses großartige Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und ich freue mich sehr darauf, die weiteren Teile zu lesen. Eine absolute Empfehlung für jedermann.